Parker Bordeaux 2005!
Gestern Nacht erschien die neue Parker-Ausgabe mit den finalen Bewertungen des jetzt schon legendären Jahrgangs 2005 im Bordeaux. Perfekte 100 Punkte vergibt er zwar nur zweimal, doch die insgesamt überragende Qualität des Jahrgangs spiegelt sich in fast 250 Weinen mit 90 oder mehr Punkten wider. Mit Sicherheit wird sich aus diesem "Pool" in Zukunft die eine oder andere Weinlakai-Empfehlung ergeben.
Zunächst aber nochmal zurück zu dem hektisch geposteten Thema am Mittwoch, also vor der Veröffentlichung der finalen Bewertungen…
In seinem eigenen Forum hatte Parker seinen Lesern ein Rätsel aufgegeben, dessen Auflösung drei besonders gute Deals in 2005 vorab bekannt gab:
Let’s have some fun…..here are the 7 random letters that denote
the abbreviations of three of the wines I think are among an elite
group representing the greatest bang for your buck in 2005…..
"CVLLFLC"
Der Weinlakai beteiligte sich an den Spekulationen und ich teilte meinen Lesern folgende "Lösung" mit:
1. Fleur Cardinale
2. La Vieille Cure
3. La Lagune
Nun ist das Rätsel offiziell durch Parker aufgelöst und ich lag bei einem Wein daneben, nämlich dem Fleur Cardinale. Dieser Wein hat zwar 95 Punkte (!) bekommen, doch ist dies keine echte Aufwertung, da er bereits vorher mit 93-95 Punkten eingeschätzt wurde.
Das F und C stand für den Clos Fourtet (Saint Emilion). Dieser Wein wurde von 94-96 auf 98 Punkte aufgewertet. Er ist im Vergleich zum Fleur Cardinale zwar um einiges teurer, doch wird sich das Preisniveau schon in den kommenden Tagen massiv verschärfen. Eine Empfehlung ist der Wein demnach auf jeden Fall wert.
An dieser Stelle konnte ich den Wein erst für 79,00 EUR, dann für 99,00 EUR empfehlen. Leider ist mittlerweile der günstigste Preis bei 109,00 EUR angekommen – zu viel für einen echten Weinlakai-Tipp!
Mit meiner Prognose zu La Lagune hatte ich recht. Er ist dennoch keine echte Empfehlung, denn er hat nun – wie auch der Fleur Cardinale – 95 Punkte bekommen. Für 60 EUR einen Happen zu teuer.
Der dritte Wein im Bunde ist tatsächlich La Vieille Cure (Fronsac). Er bekam 2007 90-92 Punkte und nun eine finale Bewertung von 93 Punkten. Für 25,80 EUR ist er nun leider schon ausverkauft. Hier gibt es ihn noch für 29,00 EUR – immer noch ein guter Preis!
Parker ist ganz aus dem Häuschen und beschreibt den Wein als unglaublichen Jahrgang, der noch besser sei als die hervorragenden 2000er und 2003er La Vieille Cure. Der 2005 habe eine tintige Farbe mit prächtigen und süßen Aromen von Kohle, schwarzen Kirschen, schwarzen Johannisbeeren und Frühlingsblumen mit einer darunter liegenden, mineralischen Komponente. Er sei superkonzentriert, habe einen vollen Körper, eine wundervolle Symetrie, Reinheit und Textur sowie ein multidimensionales Mundgefühl. Es sei ein superber "Schläfer" des Jahrgangs. Am besten zu trinken zwischen 2010 und 2020+.
Wer den Weinlakai in den letzten zwei Tagen verfolgt hat und sich den Fleur Cardinale sicherte, sollte nicht traurig sein! Ich habe den Wein bereits getrunken und kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Ein typischer Saint-Emilion mit hohem Merlot-Anteil (70%) und dadurch sehr fruchtbetont, sehr Bordeaux-like und mit einem irre langem Abgang. Im Vergleich zu früheren Jahrgängen ein wirklich großer Wein. Unbedingt dekantieren – so ein junger Wein schmeckt am zweiten oder dritten Tag am besten.
Stand 06.05.2008
18 Kommentare
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peinlich
was soll denn so’n Artikel?
Wer auf Herr Parkers Punkteliste angewiesen ist, hat ja offensichtlich selbst nicht genügend auf dem Gaumen und zumindest ein stark unterentwickeltes geschmackliches Selbstbewußtsein.
Der Bericht von Herr Treppenhauer liest sich wie ein durchgeknallter Börsenbericht während der New-Economy-Blase, wer’s so mag ist ein armer Tropf, mit Weingenuss hat das rein garnix zu tun, so wenig wie Herr Parkers Geschäftsmodell.
@ gejotka
Na endlich mal ein bisschen „Parker-Bashing“! Ist ja ein beliebter Sport in Internetforen und anderswo…
Ich habe in diesem Moment den 2005er Fleur Cardinale im Glas… beneiden Sie einfach die Menschen, die meinem Rat gefolgt sind.
Und ja: Für viele Menschen (inklusive mir) bedeutet das Hobby Wein auch die Freude über eine Wertsteigerung des Kellerinventars. An dem eigenen Geschmack ändert es nichts, an der Qualität des Weines auch nicht, aber sicher an der Freude beim Trinken…
Bitte seien Sie nicht albern und unterstellen erwachsenen Menschen, dass sie nicht auf Ihren eigenen Geschmack hören und nur „Punkte trinken“… das ist ein altes Argument der verzweifelten und erfolglosen „Wanna-Be-Weinkritiker“ es hat nichts mit der Realität zu tun..
Cheers,
Der Lakai
Schau’n Sie sich die Anzahl der
Blogkommentare an, dann wissen Sie, wie diese hier getroffenen Einschätzungen und Bewertungen ankommen.
Hanebüchen.
Solche verstiegenen Kommentare hat es auch zu Beginn der Neuen Deutschen Küche oder den Winz-Portionen vor zwanzig Jahren gegeben. Hat sich Alles von selbst erledigt. Bis auf den letzten Heuler “ Die Textur“. Aber das verschwindet auch wieder. Die wahren Kenner schweigen gern. Mit Grund.
@leichtschwer
Welch‘ Ehre, der Stern-Blog-Chef-Kommentator meldet sich zu Wort!
Was die verhältnismäßig wenigen Kommentare angeht haben Sie recht, denn wie Sie bereits sagten die wahren Kenner schweigen gern.
Schönen Vatertag,
Der Lakai
Auflosung des Raetsels
Jaja .. Parker ist boese .. Punkte auch .. gut gut und gaehn. Also mich interessieren weniger diese langweiligen Kommentare.
Wann ist denn raus ob dieses Buchstabenraetsel geknackt wurde oder nicht?
Parkerbashing? iwo!
Gebasht wird ein Beitrag, in welchem einiges über Namen, Preise, Anbieter und Parkerpunkte steht, nicht das geringste Wort dagegen über geschmacklichen Nuancen der angesprochenen Tropfen, diese sind von der Richtung her von Jahrgang zu Jahrgang typischer Weise zumindest ähnlich.
Ob der jeweilige Wein überhaupt den persönlichen geschmacklichen Vorlieben nahe kommen kann, erhellt sich in keiner Weise, -daher bleibt, folgt man dem „Tip“, im Zweifelsfall nur das „Parkerpunkte-Trinken“ oder die Freude am “
„Spekulationsgewinn“, so man ihn zu realisieren vermag, -die Erfüllung im Weingenuss zu finden bleibt Zufall, so als hätte man Ihren Beitrag nie gelesen.
Erzählen Sie doch einfach Ihren Lesern etwas darüber, was der 2005er Fleur Cardinale mit Ihrem Gaumen, Ihren Sinnen macht, anstatt über zwei Parkerpunkte mehr oder weniger zu philosophieren und sich so lediglich als serviler Replikator des „Systems Parker“ zu gerieren.
So ist der „weinlakai“ als „erfolgreicher Weinkritiker“ natürlich immer auf der sicheren Seite, -rein Parkerpunktemäßig.
Der 2005er Fleur Cardinale sei Ihnen von Herzen gegönnt, allein Neid vermag so beim Leser kaum auf kommen.
PS. welch beredetes Schweigen allenthalben;-)
@ banana12
Die neue Ausgabe ist noch nicht online. Wird sicher aufgrund der Zeitverschiebung auch noch etwas dauern… werde das Ergebnis aber hier schnellstmöglich veröffentlichen.
@ gejotka
Warum nun zurückrudern?
Ihren neuen Einwänden kann ich folgen. Sie haben aber anscheinend weder den obigen Artikel gelesen noch meine Artikel in der Vergangenheit. Hier gehe ich sehr wohl näher auf die Weine ein.
Das Konzept des Weinlakais ist aber eben ein anderes als z.B. das der sehr guten Weinschule im Stern.
Es ist anders, gerne auch kommerzieller, aber es hat eine große Zielgruppe gefunden. Falls Sie nicht dazu gehören, können wir beide damit leben 😉
zurückrudern? von wegen!
Es hat wahrhaftig nichts mit Weinschule zu tun, ob ein guter Tropfen anhand von Sinneseindrücken beschrieben, oder von eins bis hundert benotet wird, auch Herrn Parker fällt ja durchaus etwas mehr als Zahlen zur Beurteilung ein.
Eine Benotung kann allenfalls im Kontext einer geschmacklichen Beschreibung einen gewissen Sinn ergeben, ohne eine solche ist das Ganze gerade wie in dem sprichwörtlichen Witze-Club, in welchem sich die Mitglieder die Archivnummern der Witze zurufen und sich dabei todlachen.
Im Übrigen bezog ich mich nur auf den aktuellen Beitrag, Ihr „Lebenswerk“ kenne ich tatsächlich nicht, wünsche Ihnen aber sehr, daß es etwas „sinnlicher“ als als Parker-Punkte und dieser aktuelle Beitrag ist;-)
Lieber Herr Treppenhauer,
sollte ich mit meiner Kritik zu persönlich gewesen sein, rudere ich hiermit ganz deutlich zurück und entschuldige mich dafür. Das war nicht beabsichtigt und die Adresse zielte auf das Blumenhafte und doch Nichtssagende mancher Beurteilungen der Wein-Gourmets.
Tut mir leid!
Zuweilen ist ruhiges Traben einfach besser.
Gruesse
Wo finde ich die genannten Infos?
Hallo,
wo kann ich denn die Punkte genau nachlesen? Also wo finde ich das vom Weinlakai genannte Forum in dem Parker selbst schreibt und wo und wie finde ich die komplette Auflistung der 250 Weine mit über 90 Punkten? Gibt’s die Online? Wenn ja, wo, oder ist das ein gedrucktes Buch? Sorry für die Laienhaften und unwissenden Fragen…
@ wissen_ist_macht / Liste aller Bewertungen
Zum 1. Punkt: hier gelangt man zum Parker-Forum: http://dat.erobertparker.com/bboard/
In der Rubrik „Wine Talk“ steckt das meiste Leben. Registrieren kann sich jeder. Die 2005er Bewertungen werden hier aber nicht veröffentlicht.
Seine Bewertungen veröffentlicht Parker über http://www.erobertparker.com
Um die Tasting Notes sehen zu können muss man zahlender Abonnent sein.
Komplette Tasting Notes darf ich demnach aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen.
Die reinen Punktebewertungen hier zu veröffentlichen wäre aus meiner Sicht nicht sinnvoll, denn sie geben nicht genügend Aufschluss über die Weine…
Wenn es jemanden aber brennend interessiert, kann er hier reinklicken und über die Suchfunktion zumindest alle Weine mit mehr als 90 Punkten finden.
http://www.erobertparker.com/newSearch/pAdvSearch.aspx
Dazu in der Suchmaske bei „Vintage“ 2005 eingeben, bei „Rating“ 90-95, bei „Country“ France und bei „Issue“ 176.
Man bekommt dann keine genaue Punktzahl, aber eine Punktespanne.
Viel Spaß!
Der Lakai
La Vieille Cure
Hm.. ich verstehe, dass es nicht moeglich ist die gesamten tasting notes hier zu veroeffentlichen. Mich haette aber das abschneiden des La Vieille Cure interessiert. Was sagt er denn zu diesem Wein?
Gruss aus Malta
@ banana12 / Tasting Note La Vieille Cure
Habe den Artikel entsprechend erweitert…
Freut mich
Super. Danke.
tut zwar nix zur Sache…
…aber ich wollte meinen Verleser kund tun:
Beim lesen des Blogs fragte ich mich erstaunt, was ist denn das für eine Webside: www . erobert parker . com 🙂
Grüße
Und Parker hat doch recht!
Mein bester Gejotka,
wer sich ernsthaft mit Wein befasst muss immer wieder feststellen/weiss, dass Robert Parker die treffensten Noten verteilt. Durch ihn hat sich die Weinwelt in den letzten 25 Jahren fundamental veraendert. Die Qualitaet von Weinen weltweit ist enorm angestiegen, da Winzer nach Punkten und damit Wettbewerbsvorteilen streben, die sich dann in hoeheren Preisen niederschlagen.
Ich empfehle seine Biografie, die einen Mann zeigt dem es auf nichts anderes ankommt als objektives Bewerten von Weinen.
Ich kann Herrn Treppenhauer nur ermutigen weiterhin sich an Parker zu orientieren und den Artikeln von Neal Martin auf der erobertparker-Webseite zukuenftig besondere Beachtung zu schenken.
Bei mir gibt es heute Abend einen autralischen Shiraz von Rolf Binder/Hales 2005. Der hat 91 PP fuer einen Superpreis.
Cheers!
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