2014 Ampeleia Alicante IGT Costa Toscana (Rotwein, Maremma, Toskana, Italien)
Auch die Retrospektive einer Dienstreise ist äußerst hilfreich: Nicht nur probiere ich selbst die Weine einige Male im Nachgang, es erreichen mich vor allem auch Rückmeldungen meiner Leser. Wie auch schon zuvor, herrscht hierbei nicht uniforme Einigkeit, doch setzt sich immer ein gewisser Trend in Bezug auf den Lieblingswein durch. So hat es mich enorm gefreut, dass mein persönlicher Lieblingswein der dritten Dienstreise auch der Favorit meiner Leser ist: der 2014er „Alicante“ von Ampeleia in der Maremma. Dieser 100%ige Grenache ist alles andere als ein 0815-Wein, bereits die Rebsorte verblüfft in dem Kontext „Toskana“. Auch die Tatsache, dass der Wein in keiner Weise mit Holz in Berührung gekommen ist und stattdessen sechs Monate in vergleichsweise offenporigen Zement-Tanks verbrachte lässt sich für toskanische Verhältnisse als ungewöhnlich bezeichnen. Dieser Ausbau hat ein unwahrscheinlich zugänglichen, komplexen Wein mit enorm eigenständigem Charakter entstehen lassen. Für mich eine Art italienischer Grenache mit der Stilistik eines Pinor Noir.
Bereits die Farbe des Weines erinnert an einen Pinot und auch seine Stilistik lässt gewisse Vergleiche zu: Es handelt sich eben nicht um eine tintenfarbige Wuchtbrumme mit beängstigenden Tanninen und einem grenzwertigen Alkoholgehalt.
Vielmehr kommt der Wein herrlich leichtfüßig und absolut klar daher. Dabei überzeugt er durch eine enorme Aromadichte und -komplexität an der Nase und eine wundervoll säurebetonte Eleganz am Gaumen.
Menschen, die vielleicht auf Basis des nicht ganz günstigen Preises, einen fetten, strukturbeladenen Wein erwarten, müssen Ihren Gaumen zunächst auf „Reset“ schalten. Der Dank dafür ist ein Wein, der nie anstrengend wird und immer wieder zum nächsten Schluck einlädt. Für mich persönlich ist es aber auch der perfekte „Riech-Wein“, denn es macht Spaß nach den aromatischen Facetten des Weins zu forschen.
In diesem Zusammenhang empfehle ich den Wein auch möglichst nicht im Vergleich mit dichten, körperreichen Weinen zu probieren. Diesen Wettstreit kann der „Alicante“ nur verlieren, da er einfach in einer ganz anderen Liga spielt.
Ampeleia liegt in traumhafter Lage im Norden der Maremma, unweit des malerischen Örtchens Roccastrada. Ein Besuch des Weingutes ist allen Toskana-Urlaubern wärmstens zu empfehlen.
Bereits in den 1960er Jahren kaufte ein Schweizer Ehepaar den verlassenen landwirtschaftlichen Betrieb, 2002 übernehmen die Weinmacher Elisabetta Foradori, Thomas Widmann und Giovanni Podini und machen daraus das Weingut „Ampeleia“. Seit 2009 sind Foradori und Podini die alleinigen Besitzer. Im Jahr 2009 stellte man auf Biodynamie um, um der Kraft des Terroirs noch näher zu kommen.
„Ampeleia“ stellt ausschließlich nicht-regelkonforme IGT Weine her, und produziert auf 35 Hektar Rebfläche knapp 120.000 Flaschen pro Jahr. In den Weingärten stehen neben Grenache auch Cabernet Franc, Mourvèdre sowie Carignano und Alicante Bouschet. Alle Weine entstehen in reiner Handarbeit, es kommt immer Spontanvergärung zum Einsatz und die Weine werden weder geklärt noch filtriert.
Zugegeben: Der Wein ist nicht billig. Dafür enthält man aber einen sehr ungewöhnlichen Tropfen, der aus meiner Sicht seinen Preis mehr als wert ist. Ein stilistisch vergleichbarer Pinot Noir in ähnlicher Güte dürfte mindestens das Doppelte kosten.
Newsletter-Abonnenten erhalten noch einen zusätzlichen Rabatt, der den Wein unter die 20-Euro-Grenze hievt. Und wer den Wein zunächst im Kontext meiner anderen Toskana-Empfehlungen trinken möchte, kann auch erst einmal die Probierkiste bestellen.
2014 Ampeleia Alicante IGT Costa Toscana (Rotwein, Maremma, Toskana, Italien)
Auge: Helles Granat.
Nase: Sehr intensive, rotfruchtige, aber auch kräuterbetonte Nase mit unwahrscheinlicher Komplexität und Vielschichtigkeit.
Gaumen: Am Gaumen sehr pur und sehr komplex mit geradezu parfümiertem Aromaspiel. Veilchen, Patschuli und weiße Blumen. Gute Säure, moderate Tannine. Extravagante Stilistik und außergewöhnlich gut.
Sonstiges: Besteht aus 100% Grenache. Enthält 13% Alkohol. Bis 2020 zu trinken.
Der Lieblingswein aus der Toskana
2014 Ampeleia Alicante IGT Costa Toscana (Rotwein, Maremma, Toskana, Italien)
Auch die Retrospektive einer Dienstreise ist äußerst hilfreich: Nicht nur probiere ich selbst die Weine einige Male im Nachgang, es erreichen mich vor allem auch Rückmeldungen meiner Leser. Wie auch schon zuvor, herrscht hierbei nicht uniforme Einigkeit, doch setzt sich immer ein gewisser Trend in Bezug auf den Lieblingswein durch. So hat es mich enorm gefreut, dass mein persönlicher Lieblingswein der dritten Dienstreise auch der Favorit meiner Leser ist: der 2014er „Alicante“ von Ampeleia in der Maremma. Dieser 100%ige Grenache ist alles andere als ein 0815-Wein, bereits die Rebsorte verblüfft in dem Kontext „Toskana“. Auch die Tatsache, dass der Wein in keiner Weise mit Holz in Berührung gekommen ist und stattdessen sechs Monate in vergleichsweise offenporigen Zement-Tanks verbrachte lässt sich für toskanische Verhältnisse als ungewöhnlich bezeichnen. Dieser Ausbau hat ein unwahrscheinlich zugänglichen, komplexen Wein mit enorm eigenständigem Charakter entstehen lassen. Für mich eine Art italienischer Grenache mit der Stilistik eines Pinor Noir.
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Bereits die Farbe des Weines erinnert an einen Pinot und auch seine Stilistik lässt gewisse Vergleiche zu: Es handelt sich eben nicht um eine tintenfarbige Wuchtbrumme mit beängstigenden Tanninen und einem grenzwertigen Alkoholgehalt.
Vielmehr kommt der Wein herrlich leichtfüßig und absolut klar daher. Dabei überzeugt er durch eine enorme Aromadichte und -komplexität an der Nase und eine wundervoll säurebetonte Eleganz am Gaumen.
Menschen, die vielleicht auf Basis des nicht ganz günstigen Preises, einen fetten, strukturbeladenen Wein erwarten, müssen Ihren Gaumen zunächst auf „Reset“ schalten. Der Dank dafür ist ein Wein, der nie anstrengend wird und immer wieder zum nächsten Schluck einlädt. Für mich persönlich ist es aber auch der perfekte „Riech-Wein“, denn es macht Spaß nach den aromatischen Facetten des Weins zu forschen.
In diesem Zusammenhang empfehle ich den Wein auch möglichst nicht im Vergleich mit dichten, körperreichen Weinen zu probieren. Diesen Wettstreit kann der „Alicante“ nur verlieren, da er einfach in einer ganz anderen Liga spielt.
Ampeleia liegt in traumhafter Lage im Norden der Maremma, unweit des malerischen Örtchens Roccastrada. Ein Besuch des Weingutes ist allen Toskana-Urlaubern wärmstens zu empfehlen.
Bereits in den 1960er Jahren kaufte ein Schweizer Ehepaar den verlassenen landwirtschaftlichen Betrieb, 2002 übernehmen die Weinmacher Elisabetta Foradori, Thomas Widmann und Giovanni Podini und machen daraus das Weingut „Ampeleia“. Seit 2009 sind Foradori und Podini die alleinigen Besitzer. Im Jahr 2009 stellte man auf Biodynamie um, um der Kraft des Terroirs noch näher zu kommen.
„Ampeleia“ stellt ausschließlich nicht-regelkonforme IGT Weine her, und produziert auf 35 Hektar Rebfläche knapp 120.000 Flaschen pro Jahr. In den Weingärten stehen neben Grenache auch Cabernet Franc, Mourvèdre sowie Carignano und Alicante Bouschet. Alle Weine entstehen in reiner Handarbeit, es kommt immer Spontanvergärung zum Einsatz und die Weine werden weder geklärt noch filtriert.
Zugegeben: Der Wein ist nicht billig. Dafür enthält man aber einen sehr ungewöhnlichen Tropfen, der aus meiner Sicht seinen Preis mehr als wert ist. Ein stilistisch vergleichbarer Pinot Noir in ähnlicher Güte dürfte mindestens das Doppelte kosten.
Newsletter-Abonnenten erhalten noch einen zusätzlichen Rabatt, der den Wein unter die 20-Euro-Grenze hievt. Und wer den Wein zunächst im Kontext meiner anderen Toskana-Empfehlungen trinken möchte, kann auch erst einmal die Probierkiste bestellen.
2014 Ampeleia Alicante IGT Costa Toscana (Rotwein, Maremma, Toskana, Italien)
Auge: Helles Granat.
Nase: Sehr intensive, rotfruchtige, aber auch kräuterbetonte Nase mit unwahrscheinlicher Komplexität und Vielschichtigkeit.
Gaumen: Am Gaumen sehr pur und sehr komplex mit geradezu parfümiertem Aromaspiel. Veilchen, Patschuli und weiße Blumen. Gute Säure, moderate Tannine. Extravagante Stilistik und außergewöhnlich gut.
Sonstiges: Besteht aus 100% Grenache. Enthält 13% Alkohol. Bis 2020 zu trinken.
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Stand: 18.04.2016
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