Die heute endende ProWein in Düsseldorf gilt als die bedeutendste Weinmesse der Welt. Ihre Ausmaße sind schlichtweg gigantisch. Was sich hier drei Tage lang in neun Hallen abspielt, lässt sich nicht einfach so „abschreiten“ – ohne zuvor vereinbarte Termine ist man selbst als Weinliebhaber schnell überfordert. Ich persönlich treffe mich jedes Jahr sowohl mit spannenden Neukontakten als auch mit vielen „Fixsternen“ aus der Weinlakai „Empfehlungshistorie“. Fredi Torres aus Spanien ist ein solcher Fixstern. Die Weine, die er im Priorat und vor allem in Montsant produziert, sind nicht weniger als spektakulär. Seinen „La Deva“ verkostete ich bereits vergangenes Jahr auf der ProWein und war begeistert … ein Jahr und 93 Parker-Punkte später hat der Wein nochmals deutlich zugelegt. Aufgrund der Mini-Produktion von nur 4.000 Flaschen gab es den Wein noch nie in Deutschland und nur dank meines persönlichen Kontakts zu Fredi kann ich den Wein heute meinen Lesern vorstellen.
Klar, ein Wein für 20 Euro erscheint zunächst einmal nicht als Schnäppchen. Doch neben der Tatsache, dass es sich hierbei dennoch um einen echten Sonderpreis handelt, weist der Wein Qualitäten auf, die in der Regel nur bei Weinen in der Preisklasse 50-Euro-Plus zu finden sind.
Diese hohe Güte liegt in der Tatsache begründet, dass Fredi Torres beim „La Deva“ – im wahrsten Sinne des Wortes – nach allen Regeln der Kunst vorgegangen ist:
Nach strengen, biodynamischen Grundsätzen wurden nur Trauben von uralten Reben aus einem weniger als zwei Hektar großen Weingarten genutzt. Das wenige Rebmaterial wurde per Hand geerntet und streng selektioniert. Rund 50 Prozent der Trauben wurden nicht entrappt, also nicht von ihren Stielen und Stengeln getrennt, um noch mehr Intensität im fertigen Wein zu erhalten. Anschließend wurde die alkoholische Gärung durch natürlich vorhandene Hefen spontan gestartet. Zum Ausbau wurde der „La Deva“ sowohl in 1.800 Liter fassenden Holz-Foudren, 500 Liter großen Eichenfässern und Keramikbehältern in Eierform ausgebaut. So entstanden von dem Wein unterschiedliche Charakteristika, die dann zu einem idealen Cuvée verschnitten werden konnten.
Mehr Zuwendung, mehr Qualitätsorientierung und Aufwand geht kaum. Wäre Montsant mittlerweile eine bekanntere Region und Fredi Torres eher Geschäftsmann als schrulliger Wein-Verrückter, würde sich der „La Deva“ ohne Weiteres für das Dreifache verkaufen lassen.
Aber Fredi Torres geht es nicht um Geld. Man nimmt ihm ab, dass er einfach nur guten Wein machen möchte, um Menschen davon zu begeistern. Dazu gehört auch, dass er für seine Weine keine Großbestellungen zulässt. Neben der Tatsache, dass er sowieso nur wenig Wein hat, möchte er auch für eine gleichmäßige Verteilung seiner Weine unter möglichst vielen passionierten Weinfans sorgen.
Doch eine echte „One Man Show“ ist Fredi Torres nicht. Als beratender Winzer hilft bei der finalen Festlegung der Cuvées ein extrem erfahrener Mann: Antoine Touton leitet seit fast 20 Jahren das Château Sainte-Barbe im Bordeaux. Er weiß alles über Eleganz und Finesse von Weinen und bringt diese Stilistik spürbar in die Weine des gemeinsamen Projekts mit ein.
Der „La Deva“ wurde im Jahrgang 2014 zum allerersten Mal produziert. Dass der Wein direkt solch beeindruckende Qualität besitzt, liegt aber nicht nur an dem Zutun des Winemakers aus dem Bordelais: Fredi Torres lernte sein Handwerk bei René Barbier vom Weingut Clos Mogador im Priorat. Der Star-Winzer beeinflusste ihn nachhaltig und verhalf ihm zu seinem anschließenden, äußerst erfolgreichen Job als Winemaker bei Sao del Coster im Priorat.
Der „La Deva“ ist ein Wein, der zwar an der Nase ein unwahrscheinlich betörendes Aroma besitzt, doch insbesondere durch seine Konzentration am Gaumen fasziniert. Dabei ist der Wein extrem elegant und niemals schwer. Dass er überhaupt im Holz war merkt man ihm zu keinem Zeitpunkt an. Dieser Einfluss äußert sich nur in einer noch besseren Struktur und der Tatsache, dass der Wein eine Tanninstruktur besitzt, die zwar sanft daherkommt, dem Wein aber dennoch zu einem langen Leben verhelfen wird.
Als besonderen „Twist“ enthält der Wein 5% eines besonders aromatischen Weißweins. Eine Technik, die ich bisher nur von der nördlichen Rhône kannte. Es hat Tradition den großen Syrah-Weinen einige Prozent Viognier hinzuzufügen. Beim „La Deva“ funktioniert dieses ungewöhnliche Vorgehen ebenfalls wunderbar, denn die daraus resultierenden Aromen sind großartig.
Wie bereits geschrieben, wurden von dem Wein nur 4.000 Flaschen produziert. Wine in Black konnte sich davon 600 Flaschen sichern und damit ist der Wein weltweit ausverkauft. Ein Wein für besondere Weinmomente.
Übrigens: Wine in Black hat ein Weinlakai Entdecker-Set zusammengestellt. Hier lassen sich alle drei, bisher in 2017 erschienenen Empfehlungen zum Vorteilspreis probieren. Gut Idee, finde ich. Gibt es auch in Österreich und in der Schweiz.
ProWein sei dank: Micro-Cuvée aus dem Montsant!
2014 Antoine Touton & Fredi Torres „La Deva“ (Rotwein, Montsant, Spanien)
Die heute endende ProWein in Düsseldorf gilt als die bedeutendste Weinmesse der Welt. Ihre Ausmaße sind schlichtweg gigantisch. Was sich hier drei Tage lang in neun Hallen abspielt, lässt sich nicht einfach so „abschreiten“ – ohne zuvor vereinbarte Termine ist man selbst als Weinliebhaber schnell überfordert. Ich persönlich treffe mich jedes Jahr sowohl mit spannenden Neukontakten als auch mit vielen „Fixsternen“ aus der Weinlakai „Empfehlungshistorie“. Fredi Torres aus Spanien ist ein solcher Fixstern. Die Weine, die er im Priorat und vor allem in Montsant produziert, sind nicht weniger als spektakulär. Seinen „La Deva“ verkostete ich bereits vergangenes Jahr auf der ProWein und war begeistert … ein Jahr und 93 Parker-Punkte später hat der Wein nochmals deutlich zugelegt. Aufgrund der Mini-Produktion von nur 4.000 Flaschen gab es den Wein noch nie in Deutschland und nur dank meines persönlichen Kontakts zu Fredi kann ich den Wein heute meinen Lesern vorstellen.
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Klar, ein Wein für 20 Euro erscheint zunächst einmal nicht als Schnäppchen. Doch neben der Tatsache, dass es sich hierbei dennoch um einen echten Sonderpreis handelt, weist der Wein Qualitäten auf, die in der Regel nur bei Weinen in der Preisklasse 50-Euro-Plus zu finden sind.
Diese hohe Güte liegt in der Tatsache begründet, dass Fredi Torres beim „La Deva“ – im wahrsten Sinne des Wortes – nach allen Regeln der Kunst vorgegangen ist:
Nach strengen, biodynamischen Grundsätzen wurden nur Trauben von uralten Reben aus einem weniger als zwei Hektar großen Weingarten genutzt. Das wenige Rebmaterial wurde per Hand geerntet und streng selektioniert. Rund 50 Prozent der Trauben wurden nicht entrappt, also nicht von ihren Stielen und Stengeln getrennt, um noch mehr Intensität im fertigen Wein zu erhalten. Anschließend wurde die alkoholische Gärung durch natürlich vorhandene Hefen spontan gestartet. Zum Ausbau wurde der „La Deva“ sowohl in 1.800 Liter fassenden Holz-Foudren, 500 Liter großen Eichenfässern und Keramikbehältern in Eierform ausgebaut. So entstanden von dem Wein unterschiedliche Charakteristika, die dann zu einem idealen Cuvée verschnitten werden konnten.
Mehr Zuwendung, mehr Qualitätsorientierung und Aufwand geht kaum. Wäre Montsant mittlerweile eine bekanntere Region und Fredi Torres eher Geschäftsmann als schrulliger Wein-Verrückter, würde sich der „La Deva“ ohne Weiteres für das Dreifache verkaufen lassen.
Aber Fredi Torres geht es nicht um Geld. Man nimmt ihm ab, dass er einfach nur guten Wein machen möchte, um Menschen davon zu begeistern. Dazu gehört auch, dass er für seine Weine keine Großbestellungen zulässt. Neben der Tatsache, dass er sowieso nur wenig Wein hat, möchte er auch für eine gleichmäßige Verteilung seiner Weine unter möglichst vielen passionierten Weinfans sorgen.
Doch eine echte „One Man Show“ ist Fredi Torres nicht. Als beratender Winzer hilft bei der finalen Festlegung der Cuvées ein extrem erfahrener Mann: Antoine Touton leitet seit fast 20 Jahren das Château Sainte-Barbe im Bordeaux. Er weiß alles über Eleganz und Finesse von Weinen und bringt diese Stilistik spürbar in die Weine des gemeinsamen Projekts mit ein.
Der „La Deva“ wurde im Jahrgang 2014 zum allerersten Mal produziert. Dass der Wein direkt solch beeindruckende Qualität besitzt, liegt aber nicht nur an dem Zutun des Winemakers aus dem Bordelais: Fredi Torres lernte sein Handwerk bei René Barbier vom Weingut Clos Mogador im Priorat. Der Star-Winzer beeinflusste ihn nachhaltig und verhalf ihm zu seinem anschließenden, äußerst erfolgreichen Job als Winemaker bei Sao del Coster im Priorat.
Der „La Deva“ ist ein Wein, der zwar an der Nase ein unwahrscheinlich betörendes Aroma besitzt, doch insbesondere durch seine Konzentration am Gaumen fasziniert. Dabei ist der Wein extrem elegant und niemals schwer. Dass er überhaupt im Holz war merkt man ihm zu keinem Zeitpunkt an. Dieser Einfluss äußert sich nur in einer noch besseren Struktur und der Tatsache, dass der Wein eine Tanninstruktur besitzt, die zwar sanft daherkommt, dem Wein aber dennoch zu einem langen Leben verhelfen wird.
Als besonderen „Twist“ enthält der Wein 5% eines besonders aromatischen Weißweins. Eine Technik, die ich bisher nur von der nördlichen Rhône kannte. Es hat Tradition den großen Syrah-Weinen einige Prozent Viognier hinzuzufügen. Beim „La Deva“ funktioniert dieses ungewöhnliche Vorgehen ebenfalls wunderbar, denn die daraus resultierenden Aromen sind großartig.
Wie bereits geschrieben, wurden von dem Wein nur 4.000 Flaschen produziert. Wine in Black konnte sich davon 600 Flaschen sichern und damit ist der Wein weltweit ausverkauft. Ein Wein für besondere Weinmomente.
Übrigens: Wine in Black hat ein Weinlakai Entdecker-Set zusammengestellt. Hier lassen sich alle drei, bisher in 2017 erschienenen Empfehlungen zum Vorteilspreis probieren. Gut Idee, finde ich. Gibt es auch in Österreich und in der Schweiz.
2014 Antoine Touton & Fredi Torres „La Deva“ (Rotwein, Montsant, Spanien)
Auge: Strahlendes Granat mit dichtem Kern.
Nase: Intensive rote Früchte, aber auch etwas steinig-mineralisches sowie ungewöhnliche Nuancen von gelben Früchten, allen voran Aprikose.
Gaumen: Am Gaumen extrem konzentriert, aber gleichzeitig äußerst leichtfüßig daherkommend und mit sehr langem Abgang.
Sonstiges: Besteht aus 85% Garnacha (Grenache), 10% Cariñena (Carignan) und 5% Macabeo (Viura). Enthält 14% Alkohol. Bis 2023 zu trinken.
19,95 EUR/Fl. (26,60 EUR/Liter)
(ab 6 Fl. versandkostenfrei, ansonsten 7,90 EUR)
AUSVERKAUFT
Angebotspreise bis 28.03.17 verfügbar.
Shop-Link für Österreich (19,95 EUR/Fl., 26,60 EUR/Liter, ab 9 Fl. versandkostenfrei, ansonsten 7,90 EUR)
Shop-Link für die Schweiz (19,95 CHF/Fl., 26,60 CHF/Liter, ab 12 Fl. versandkostenfrei, ansonsten 9,95 CHF)
Stand: 21.03.2017
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