Alte Liebschaft mit 91 Parker-Punkten!
2016 Les Clos des Saumanes Gadagne (Rotwein, Côtes-du-Rhône, Frankreich)
Manche Weine lassen mich einfach nicht los. Den Gadagne von Robert Janer und Matthieu Wild lernte ich im Jahrgang 2012 während meiner ersten Dienstreise kennen. Der Wein, der eigentlich Châteauneuf-de-Gadagne heißen müsste, vereint alle positiven Eigenschaften, die ich mir bei einem Rotwein von der südlichen Rhône wünschen könnte. Und das Alles zu einem alltagstauglichen Preis. Die aktuelle Empfehlung aus dem Jahr 2016 ist der bisher beste Gadagne von Les Clos des Saumanes. Wunderbar trinkreif sowie mit schöner Struktur und verführerischer Frucht. Auch der Wine Advocate hat den Wein mittlerweile entdeckt und vergibt 89–91 Punkte. In der angebotenen 5+1-Aktion ein traumhafter Schnapper.
Nur Dank eine funktionierenden Navis habe ich vor knapp sechs Jahren die Domaine Les Clos des Saumanes finden können, so abgeschieden die Lage des Weinguts. Was man dann allerdings vorfindet ist geradezu klischeehaft schön: Ein in Pastellfarbe gehaltenes Anwesen, dessen Fassade durch Weinranken verschönert wird und vor dem ein alter Aston Martin parkt. Willkommen bei Martine und Robert Janer in Châteauneuf-de-Gadagne! Und willkommen fühlt man sich als Besucher sofort. Nicht nur durch die wunderschöne Atmosphäre, sondern auch durch die Gastfreundschaft des Ehepaars Janer.
Ergänzt wird das Ehepaar durch einen talentierten Winemaker. Bei meinem ersten Besuch lernte ich Matthieu Wild noch als Jungwinzer kennen, der bei Großmeister Xavier Vignon in die Lehre ging. Heute hat der immer noch junge Mann ordentlich Selbstbewusstsein zugelegt und ist für die Weine von Saumanes alleine verantwortlich. Zumindest aus önologischer Sicht, denn Robert Janer ist nach wie vor Chef der Unternehmung.
Gadagne: Villages Appellation mit Namen
Der ehemalige Chirurg und Leiter mehrerer Krankenhäuser wählte Clos des Saumanes nämlich nicht als bequemen Ruhesitz. Er wollte von Anfang an Weine produzieren, die beeindrucken und sich in Folge auch verkaufen lassen. Daher ist Robert Janer als Kopf und Seele der Domaine nicht wegzudenken.
Seitdem er das Weingut 2008 übernommen hat ist viel geschehen: Die Weine von Saumanes sind mittlerweile biozertifiziert und Gadagne wurde vom offiziellen Konsortium zu einer „Villages-Appellation mit der Berechtigung den Ortsnamen zu führen“ erklärt. Eine sperrige Bezeichnung, die eigentlich mehr deutsch als französisch anmutet, aber schlichtweg die zweithöchste Qualitätsstufe an der südlichen Rhône markiert.
Darüber befinden sich nur noch Weine aus Einzel-Appellationen wie Gigondas, Lirac, Tavel etc. Und auch das prestigeträchtige Châteauneuf-du-Pape. Ebendieses hatte sich seinerzeit mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, dass Châteauneuf-de-Gadagne seinen vollständigen Ortsnamen auf dem Etikett führt, zu groß sei die Verwechslungsgefahr. Tatsächlich mit Erfolg, denn auf der Flasche findet sich ganz bescheiden nur „Gadagne“. Der mächtige große Bruder hatte gesprochen…
Klassische Rhône Cuvée
Eine gewisse Furcht vor einer Verwechslung ist allerdings verständlich, wenn man den 2016er Gadagne von Les Clos des Saumanes im Glas hat und probiert. Châteauneuf-du-Pape ist nur wenige Kilometer entfernt und so wundert es nicht, dass die Rebfläche bei Saumanes ebenfalls durch die großen Kieselsteine – Galets – geprägt ist. Sie speichern Wärme, die sie in kalten Nächten oder während des peitschenden Mistral-Winds an die Reben abgeben. Zudem ist auch der Rebsorten-Mix im Gadagne ein ganz klassischer: 50 Prozent Grenache werden mit 30 Prozent Syrah und 20 Prozent Mourvèdre vermählt – GSM in Reinkultur.
Der 2016er ist jetzt bereits auf seinem qualitativen Höhepunkt und wird dort noch sicher zwei Jahre verweilen. Den Wein in diesem Stadium genießen zu können beschert ultimativen Genuss. Vor diesem Hintergrund kommt beim Blick auf das Preisschild des Gadagne echte Freude auf. In der 5+1-Aktion kostet der Wein nur knapp über 8 Euro pro Flasche. Für diese Qualität einfach nur sagenhaft!
Allen Weinlakai-Lesern, die die 59 Euro Marke knacken möchte, um Versandkosten zu sparen, sei gesagt: Der El Ilusionista ist derzeit für nur 7,50 Euro zu haben.
Auge
Dunkles Rubinrot mit kirschroten Reflexen.
Nase
Die Aromen wirken vielschichtig und wie ein Potpourri aus roten Früchten. Kirsche, rote Johannisbeere und reife Pflaumen stehen im Vordergrund. Alles in allem bereits eine schöne Frische andeutend.
Gaumen
Im Mund mit sehr guter Struktur und reifen Tanninen, die zwar noch jugendlich wirken, aber bestens integriert sind. Das Kirscharoma am Gaumen wirkt vorherrschend und wird durch kräuterige Garrigue-Noten ergänzt. Im langen Abgang mit präsenten Tanninen und einer an Leder und Tabak erinnernden Würzigkeit.
Sonstiges
Besteht aus 50% Grenache, 30% Syrah und 20% Mourvédre. Enthält 14% Alkohol. Bei 15 bis 17 Grad Celsius und bis 2022 zu genießen.
5+1-Angebot:
6 Flaschen für 49,75 EUR (8,29 EUR/Fl.)
Die Einzelflasche kostet 9,95 EUR
Hier vergangene Empfehlungen finden
WEINGUT FAKTEN
Ort /// Châteauneuf-du-Gadagne, Frankreich
Anbaugebiet /// Südliche Côtes-du-Rhône
Rebfläche /// 24 Hektar
Gründungsjahr /// 2008 (Übernahme)
Auch wenn ich meine Weinempfehlungen unabhängig recherchiere und sorgfältig auswähle, bin ich nach E-Commerce-Richtlinie 2000/31/EG sowie Telemediengesetz (TMG) und dem Rundfunkstaatsvertrag (RStV) dazu verpflichtet anzugeben, dass es sich bei dem angegebenen Link um Werbung handelt.
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