Eiskalt serviert: Grauburgunder „Bio or Bust“

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2019 Weingut Hothum „Bio or Bust“ Grauburgunder (Weißwein, Rheinhessen, Deutschland)

Eigentlich hatte ich für heute einen portugiesischen Rotwein mit 96 Decanter-Punkten geplant. Dann kam der Sommer mit voller Wucht zurück und der kräftige Rotwein war plötzlich keine Option mehr. Eine erfrischende Alternative war schnell gefunden, denn den Grauburgunder vom Bio-Weingut Hothum aus Aspisheim hatte ich erst kürzlich verkostet und war von seiner unverstellten, klaren und dennoch fruchtbetonten Stilistik sofort begeistert. Bereits im Jahrgang 1989 produzierte Hothum seinen ersten biozertifizierten Wein – ein pionierhaftes Unterfangen, das ausschließlich durch Überzeugung für die Sache getrieben wurde. Bio als Verkaufshebel war damals noch unbekannt. Im Gegenteil!

Andreas und Christoph Hothum sind beide in ihren Vierzigern und sie bilden die aktuelle Generation des rheinhessischen Weinguts Hothum. Biologischer Weinbau ist für sie völlige Normalität. Denn bereits ihre Eltern stellten den Betrieb 1986 auf ökologische Prinzipien um – damals waren sie eine der ersten Winzerfamilien, die sich dem 1985 gegründeten Verband Ecovin anschlossen. Dieser Entschluss hieß auch, dass man 100 Prozent Bio sein muss. Anders als beim europäischen Biosiegel dürfen Ecovin-Mitglieder parallel keine konventionelle Landwirtschaft betreiben.

Für diesen Schritt wurde die Familie lange von Kollegen, aber auch von Kunden belächelt. Selbst offene Feindseligkeit war an der Tagesordnung. Doch die Motivation der Hothums für die Umstellung ihrer Arbeit ist gleichsam nachvollziehbar wie auch logisch: Zum einen ging es ihnen um die eigene Gesundheit. Als Familie mit insgesamt vier Kindern sorgt die Arbeit mit Pestiziden, Fungiziden etc. einfach für kein gesundes Umfeld. Zum anderen steht für Landwirte, für Bauern der Boden an allererster Stelle. Nur bei einer besonders naturnahen Bewirtschaftung wird der Untergrund in einem Zustand bleiben, in dem man ihn guten Gewissens an die Folgegeneration weitergeben mag.

Aktuell bewirtschaften die Gebrüder Hothum 20 Hektar Rebfläche – 14 davon in eigenem Besitz befindlich.

Weinlage vom Weingut Hothum in Rheinhessen

Die Trauben für den „Bio or Bust“ Grauburgunder stammen alle aus eigenen Weinbergen rund um das Örtchen Aspisheim, 10 Kilometer südlich von Bingen gelegen. Hier profitieren die Weine von einem sehr kalkhaltigen Boden, der – ähnlich wie in der Champagne – besonders klare und mineralisch geprägte Weißweine hervorbringt.

Das Ergebnis ist ein Wein, der die Rebsorte Grauburgunder sehr typisch weitergibt. Den immer mehr in Mode gekommenen, auf Frucht getrimmten, säurearmen Grauburgunder-Stil repräsentiert dieser Wein nicht. Gut so, denn meiner Meinung nach muss ein Weißwein Frische liefern. Und vor allem sollte die Rebsorte in Bezug auf ihre Fruchtaromen immer erkennbar bleiben.

So bietet der „Bio or Bust“ aus meiner Sicht einen extrem guten Gegenwert. Bei all dem Aufwand, der in die Produktion eines Ecovin-zertifizierten Weins einfließt, hat man bei einem Flaschenpreis von 6,50 € in der versandkostenfreien 5+1-Aktion geradezu ein schlechtes Gewissen. Sei’s drum: Das Ende der Hitzewelle ist noch nicht absehbar und so sollte man bei einer passenden Erfrischung keine (Qualitäts-)Kompromisse eingehen.

2019 Weingut Hothum „Bio or Bust“ Grauburgunder (Weißwein, Rheinhessen, Deutschland)


Auge

Leuchtendes Strohgelb mit hellen Reflexen.

Nase

Sehr rebsortentypisch: Reife, grüne Äpfel, Birnen, Honigmelone. Aber auch frische, gemahlene Mandeln. Insgesamt wirkt der Fruchtkern sehr kompakt.

Gaumen

Im Mund sehr harmonisch. Die attraktive Säure wird mit einem leichten Süßeeindruck optimal ausbalanciert. Der Wein wirkt zum einen gut strukturiert und zum anderen bringt die steinig anmutende Mineralität sehr viel Klarheit und Reinheit im Abgang.

Sonstiges

Besteht aus 100% Grauburgunder. Enthält 12,5% Alkohol. Bei 6 bis 9 Grad Celsius zu genießen.

 

Versandkostenfreies 5+1-Angebot:
6 Flaschen für 39,- EUR  (6,50 EUR/Fl.)

Die Einzelflasche kostet 7,80 EUR

 

WEINGUT FAKTEN

Ort /// Aspisheim

Anbaugebiet /// Rheinhessen

Rebfläche /// 20 Hektar

Gründungsjahr /// 1986

 

Auch wenn ich meine Weinempfehlungen unabhängig recherchiere und sorgfältig auswähle, bin ich nach E-Commerce-Richtlinie 2000/31/EG sowie Telemediengesetz (TMG) und dem Rundfunkstaatsvertrag (RStV) dazu verpflichtet anzugeben, dass es sich bei dem angegebenen Link um Werbung handelt.

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