Bereits zum zweiten Mal innerhalb der letzten Jahre darf ich die spanische Weinregion Ribera del Duero besuchen. Es könnte kaum einen besseren Anlass geben, denn Ribera del Duero feiert 2022 einen runden Geburtstag: 1982 wurde die DO (Denominación de Origen) offiziell gegründet. In den folgenden 40 Jahren avancierte das Wein-Anbaugebiet zu einer spanischen Top-Adresse. Von hier stammen nicht nur einige der besten Weine des Landes, sondern finden sich in Ribera del Duero auch Weinlegenden, die weltweite Verehrer besitzen. Man denke nur an so glanzvolle Namen wie Vega Sicilia Unico oder Pingus. Der Jubiläumstripp beinhaltete ein vollgepacktes Programm, das sich nicht ohne Grund um den Abschluss der Erntezeit rankte.
Die DO Ribera del Duero ist eine der wichtigsten Weinregionen Spaniens und liegt auf der Hochebene von Kastilien inmitten des größten Hochlands Europas. Die Region ist nach dem Fluss benannt, der in den Picos de Urbión entspringt.
Ribera del Duero ist ein lang gezogener Streifen Land in der Nähe der Provinzen Burgos, Valladolid, Soria und Segovia, mit einer Breite von 115 Kilometern und einer Höhe von 35 Kilometern.
Die meisten Rebflächen in Ribera del Duero befinden sich vor einer beeindruckenden Tafelbergkulisse auf einer Höhe zwischen 720 und 1100 Metern. Die Weinberge liegen oft nicht mehr als zwei bis drei Kilometer vom Fluss Duero entfernt, der das Gebiet der Länge nach von Osten kommend durchfließt und in Portugal als Douro ins Meer mündet.
Die Geschichte von Ribera del Duero
Die Region entlang des Flusses Duero ist für ihren Weinbau seit über 2000 Jahren bekannt. Während der Reconquista, der Rückeroberung aus arabischer Herrschaft, gab es einen Aufschwung für den Weinbau, da nachrückende Mönche Klöster gründeten und dort Wein kultivierten. Der Duero war während der Reconquista bis etwa 1030 die natürliche Grenze zwischen dem christlichen Norden und dem maurischen Süden. Am 21. Juli 1982 wurde die DO Ribera del Duero gegründet.
Ribera del Duero: das Klima
In Ribera del Duero herrscht ein besonders heißes Klima. In den Sommermonaten herrschen hohe Temperaturen, während der Winter sehr kalt ist. Die nahegelegene Bergkette bildet eine Barriere zwischen der Meseta – dem kastilischen Hochland – und dem kühlenden Meereseinfluss. Der Fluss ist dabei ein temperaturregulierender Faktor. Das kontinentale Klima mit 2.400 Stunden Sonnenschein pro Jahr ist ideal für den Weinbau. Die geringe jährliche Niederschlagsmenge von 450 Millimetern macht Ribera del Duero zu einer sehr trockenen Weinregion.
In Höhenlagen ist die Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht sehr groß. In den Sommermonaten können sich tagsüber Temperaturen von 40 Grad Celsius entwickeln, die nachts auf 15 Grad Celsius abfallen. Die kühlen Nächte sind ein wichtiger Qualitätsfaktor der körperreichen Weine aus Ribera del Duero, da sie die Aromatik und Frische der Beeren bewahren.
Die Böden in Ribera del Duero
Die nördliche Meseta ist hauptsächlich von tertiären Sedimenten bedeckt. Dies führt zu einer großen Vielfalt an Bodenbeschaffenheiten. Die drei häufigsten Bodentypen im Ribera-del-Duero-Gebiet sind lehmhaltig, kalkhaltig und sandig. Der Lehmboden ist ideal für den Rotweinanbau, da er die Kraft und Struktur der Weine fördert. Der kalkig-sandige Boden bringt dagegen Feinheit, Mineralität und Frische in die Weine.
Rebsorten in Ribera del Duero
In Ribera del Duero ist mit rund 96 Prozent der Anbaufläche die Rebsorte Tempranillo vorherrschend. Sie wird hier meistens Tinta del País genannt. Die Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Malbec sind ebenfalls zugelassen. Garnacha Tinta wird in geringen Mengen angebaut, um daraus trockenen Rosé zu machen. Weißweine aus Ribera del Duero sind eher selten. Sie bestehen fast ausschließlich aus der autochthonen Rebsorte Albillo Mayor.
Die Klassifikation in Ribera del Duero
In Ribera del Duero wie in anderen spanischen Anbaugebieten unterteilen die Weine sich nach dem Reifungsgrad in Crianza, Reserva und Gran Reserva. Immer mehr Winzer bevorzugen einen Weinausbau im Fass, der sich von den vorgegebenen Dauer der Holzausbaubegriffe Crianza, Reserva und Gran Reserva abweicht. Diese Weine werden dann unter der Bezeichnung Cosecha für den Jahrgang vermarktet.
Ein Wein, der in Ribera del Duero als Crianza klassifiziert werden soll, muss mindestens 24 Monate reifen, davon mindestens 12 Monate in Holzfässern. Ein Reserva muss mindestens 36 Monate reifen, davon mindestens 12 Monate im Holz. Ein Gran Reserva muss mindestens 60 Monate reifen, 24 Monate davon im Holzfass.
Wie schmeckt Wein aus Ribera del Duero?
Die extremen Klimaverhältnisse in Ribera del Duero führen zu einem hohen Stresslevel der Reben, was wiederum eine besonders hohe Traubenqualität ermöglicht. Auch das hohe Alter vieler Rebstöcke ist eine Top-Voraussetzung für Spitzenweine.
Die meisten Rotweine sind gut ausbalanciert, dunkelrot und enthalten einen hohen Anteil an Tanninen mit einer angenehmen Säure. Viele Winzer verwenden lange Maischestandzeiten, um die konzentrierten Fruchtaromen und Tannine ihres Leseguts zu betonen. Anschließend reifen die Weine in Eichenholzfässern relativ kurz. Auch gebrauchte Fässer werden verwendet, um den aromatischen Einfluss des Holzes zu begrenzen. Das intensive amerikanische Holz ist aus der Mode gekommen. Man verwendet jetzt lieber das feinere französische Eichenholz.
Ribera del Duero: vor Ort zum 40. Geburtstag!
Bereits zum zweiten Mal innerhalb der letzten Jahre darf ich die spanische Weinregion Ribera del Duero besuchen. Es könnte kaum einen besseren Anlass geben, denn Ribera del Duero feiert 2022 einen runden Geburtstag: 1982 wurde die DO (Denominación de Origen) offiziell gegründet. In den folgenden 40 Jahren avancierte das Wein-Anbaugebiet zu einer spanischen Top-Adresse. Von hier stammen nicht nur einige der besten Weine des Landes, sondern finden sich in Ribera del Duero auch Weinlegenden, die weltweite Verehrer besitzen. Man denke nur an so glanzvolle Namen wie Vega Sicilia Unico oder Pingus. Der Jubiläumstripp beinhaltete ein vollgepacktes Programm, das sich nicht ohne Grund um den Abschluss der Erntezeit rankte.
Die DO Ribera del Duero ist eine der wichtigsten Weinregionen Spaniens und liegt auf der Hochebene von Kastilien inmitten des größten Hochlands Europas. Die Region ist nach dem Fluss benannt, der in den Picos de Urbión entspringt.
Ribera del Duero ist ein lang gezogener Streifen Land in der Nähe der Provinzen Burgos, Valladolid, Soria und Segovia, mit einer Breite von 115 Kilometern und einer Höhe von 35 Kilometern.
Die meisten Rebflächen in Ribera del Duero befinden sich vor einer beeindruckenden Tafelbergkulisse auf einer Höhe zwischen 720 und 1100 Metern. Die Weinberge liegen oft nicht mehr als zwei bis drei Kilometer vom Fluss Duero entfernt, der das Gebiet der Länge nach von Osten kommend durchfließt und in Portugal als Douro ins Meer mündet.
Die Geschichte von Ribera del Duero
Die Region entlang des Flusses Duero ist für ihren Weinbau seit über 2000 Jahren bekannt. Während der Reconquista, der Rückeroberung aus arabischer Herrschaft, gab es einen Aufschwung für den Weinbau, da nachrückende Mönche Klöster gründeten und dort Wein kultivierten. Der Duero war während der Reconquista bis etwa 1030 die natürliche Grenze zwischen dem christlichen Norden und dem maurischen Süden. Am 21. Juli 1982 wurde die DO Ribera del Duero gegründet.
Ribera del Duero: das Klima
In Ribera del Duero herrscht ein besonders heißes Klima. In den Sommermonaten herrschen hohe Temperaturen, während der Winter sehr kalt ist. Die nahegelegene Bergkette bildet eine Barriere zwischen der Meseta – dem kastilischen Hochland – und dem kühlenden Meereseinfluss. Der Fluss ist dabei ein temperaturregulierender Faktor. Das kontinentale Klima mit 2.400 Stunden Sonnenschein pro Jahr ist ideal für den Weinbau. Die geringe jährliche Niederschlagsmenge von 450 Millimetern macht Ribera del Duero zu einer sehr trockenen Weinregion.
In Höhenlagen ist die Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht sehr groß. In den Sommermonaten können sich tagsüber Temperaturen von 40 Grad Celsius entwickeln, die nachts auf 15 Grad Celsius abfallen. Die kühlen Nächte sind ein wichtiger Qualitätsfaktor der körperreichen Weine aus Ribera del Duero, da sie die Aromatik und Frische der Beeren bewahren.
Die Böden in Ribera del Duero
Die nördliche Meseta ist hauptsächlich von tertiären Sedimenten bedeckt. Dies führt zu einer großen Vielfalt an Bodenbeschaffenheiten. Die drei häufigsten Bodentypen im Ribera-del-Duero-Gebiet sind lehmhaltig, kalkhaltig und sandig. Der Lehmboden ist ideal für den Rotweinanbau, da er die Kraft und Struktur der Weine fördert. Der kalkig-sandige Boden bringt dagegen Feinheit, Mineralität und Frische in die Weine.
Rebsorten in Ribera del Duero
In Ribera del Duero ist mit rund 96 Prozent der Anbaufläche die Rebsorte Tempranillo vorherrschend. Sie wird hier meistens Tinta del País genannt. Die Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Malbec sind ebenfalls zugelassen. Garnacha Tinta wird in geringen Mengen angebaut, um daraus trockenen Rosé zu machen. Weißweine aus Ribera del Duero sind eher selten. Sie bestehen fast ausschließlich aus der autochthonen Rebsorte Albillo Mayor.
Die Klassifikation in Ribera del Duero
In Ribera del Duero wie in anderen spanischen Anbaugebieten unterteilen die Weine sich nach dem Reifungsgrad in Crianza, Reserva und Gran Reserva. Immer mehr Winzer bevorzugen einen Weinausbau im Fass, der sich von den vorgegebenen Dauer der Holzausbaubegriffe Crianza, Reserva und Gran Reserva abweicht. Diese Weine werden dann unter der Bezeichnung Cosecha für den Jahrgang vermarktet.
Ein Wein, der in Ribera del Duero als Crianza klassifiziert werden soll, muss mindestens 24 Monate reifen, davon mindestens 12 Monate in Holzfässern. Ein Reserva muss mindestens 36 Monate reifen, davon mindestens 12 Monate im Holz. Ein Gran Reserva muss mindestens 60 Monate reifen, 24 Monate davon im Holzfass.
Wie schmeckt Wein aus Ribera del Duero?
Die extremen Klimaverhältnisse in Ribera del Duero führen zu einem hohen Stresslevel der Reben, was wiederum eine besonders hohe Traubenqualität ermöglicht. Auch das hohe Alter vieler Rebstöcke ist eine Top-Voraussetzung für Spitzenweine.
Die meisten Rotweine sind gut ausbalanciert, dunkelrot und enthalten einen hohen Anteil an Tanninen mit einer angenehmen Säure. Viele Winzer verwenden lange Maischestandzeiten, um die konzentrierten Fruchtaromen und Tannine ihres Leseguts zu betonen. Anschließend reifen die Weine in Eichenholzfässern relativ kurz. Auch gebrauchte Fässer werden verwendet, um den aromatischen Einfluss des Holzes zu begrenzen. Das intensive amerikanische Holz ist aus der Mode gekommen. Man verwendet jetzt lieber das feinere französische Eichenholz.
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