Nur das Beste im neuen Jahr!

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2010 Michel Gassier „Cercius“ (Rotwein, Frankreich)

Ich wünsche allen Lesern einen guten Start in das neue Jahr und bin davon überzeugt mit der heutigen Empfehlung dazu positiv beitragen zu können. Der „Cercius“ stammt vom Winzertalent Michel Gassier, der ihn für den US-Importeur Eric Solomon exklusiv für den amerikanischen Markt vinifizierte. So können wir uns glücklich schätzen, dass ein deutscher Händler eine kleine Charge davon „abzweigen“ konnte. Der Wein erhielt von Robert Parker (persönlich) 93 Punkte und ist dennoch für nur 9,95 EUR/Fl. zu haben. Mr. Parker vergleicht diesen Côtes du Rhône mit einem Châteauneuf-du-Pape und resümiert: „Wow, is this an exciting wine!“. Der Weinlakai hat den Wein verkostet und ist ebenfalls beeindruckt. Insbesondere die Aromavielfalt und die tolle Extraktsüße haben mich restlos begeistert.

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Der „Cercius“ stammt aus dem AOC Côtes du Rhône, genauer sagt aus der Gegend rund um Visan, ca. 40 km nördlich des Châteauneuf-du-Pape. Aber nicht nur die geographische Nähe zu dem prestigeträchtigen Nachbarn stützt den Vergleich von Robert Parker. Der „Cercius“ besteht zudem aus den Rebsorten, die auch in den meisten Châteauneufs entscheidene Rollen spielen: Syrah und Grenache. Das rotfruchtige Aromaprofil der heutigen Empfehlung hat außerdem die typische Untermalung von provenzalischen Kräutern und Gewürzen – ein typischer Einfluss der südfranzösischen Garrigue.

Michel Gassier versucht mit seinen Weinen die Rebsorten und das Anbaugebiet so authentisch wie möglich zu präsentieren. Er greift so wenig wie möglich in die natürlichen Abläufe ein und handelt so im wahrsten Sinne des Wortes „naturnah“.

Der „Cercius“ ist ein perfektes Beispiel dafür. Es ist ein unverfälschter Wein, der nicht künstlich auf Fülle, Tannine oder andere Attribute getrimmt wurde, die angeblich einen Herrn Parker besonders handzahm stimmen. Er ist also keine „Wuchtbrumme“, aber dafür ein Wein, der puren Hedonismus ausstrahlt: Fruchtaromen zum Verlieben und eine Unkompliziertheit, die den Wein wunderbar süffig macht. Und diese Eigenschaften machen den Wein keineswegs „einfach“, denn er strotzt von Persönlichkeit und fordert entsprechende Aufmerksamkeit ein. Diese spendet man ihm aber gerne, da er den Gaumen schmeichelt und nicht etwas anstrengt.

Diese Zugänglichkeit hat der Wein aber sicher auch durch den sechsmonatigen Reifeprozess in Beton. Im Gegensatz zum Holzausbau, werden hier weder Fremdaromen noch Tannine an den Wein abgegeben. Zudem kommt der Wein durch die poröse Struktur von Beton mit mehr Sauerstoff in Kontakt. Ergebnis ist ein aromatisch sehr offener Wein, der trotzdem ein gutes Alterungspotenzial aufweist.

Die bis zu 80 Jahre alten Reben für den „Cercius“ wachsen auf knapp 400 Metern Höhe und werden durch den Mistral sehr stark beeinflusst. Der Wind sorgt für ein besonderes Mikroklima, das den Wein sowohl vor zu großer Hitze im Sommer bewahrt als auch Schutz in kalten Nächten bietet.

Die Weinstöcke werden wegen dieses Windes auch speziell beschnitten, um dem teils sehr heftigen Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. So sind die Reben der Gegend meist robuste, dicht über dem Boden „hockende“ Pflanzen, die besonders widerstandsfähig sind. Auf den heutigen Wein wirkte der Mistral sogar namensgebend, denn der lateinische Name dieses Nord-Nordwest-Windes ist „Cercius“.

Meine Stammleser dürften schon lange wissen, dass ich einen gewissen Faible für Grenache-Syrah-Cuvées aus Südfrankreich habe. Doch liegt dies nicht an einer persönlichen Vorliebe, sondern vielmehr an der Tatsache, dass von hier sehr viele gute Weine mit unfassbar gutem Preis-/Leistungverhältnis stammen.

Der „Cercius“ ist in diesem Zusammenhang ein Paradebeispiel. Für knapp 10,- EUR einen Wein zu erhalten, der sich auf Châteauneuf-du-Pape ähnlichem Niveau bewegt, ist wirklich erstaunlich. Daher rate ich allen Lesern sich für das kommende Jahr ausreichend zu bevorraten, denn solche Schnäppchen sind auch bei dem Weinlakai nicht an der Tagesordnung. Und nur am Rande sei erwähnt, dass es sich um eine besonders schön gestaltete Flasche handelt.

2010 Michel Gassier „Cercius“ (Rotwein, Frankreich)

Auge: Intensives, tiefes Rubinrot mit violetten Nuancierungen.

Nase: Schwarzer Himbeerlikör, gemischt mit Süßkirschen, Lakritz, Pfeffer und provenzalischer Lavendel.

Gaumen: Rund, großzügig, opulent und ungestüm. Sehr intensiv im langen Abgang.

Sonstiges: Besteht aus 85% Grenache und 15% Syrah. Bis 2015 zu trinken.

93 Punkte

(Quelle: Wine Advocate, Robert Parker, Juni 2011)

Meine Einkaufsempfehlung:

Karl Kerler Weinimporte

9,95 EUR/Fl. (zzgl. 6,- EUR Versandkosten, ab 60,- EUR frei Haus)

Pauschales 6er-Paket: 62,50 EUR

Pauschales 12er Paket: 115,- EUR

AUSVERKAUFT!

Stand: 24.01.2012

Der Weinlakai übernimmt keine Verantwortung für die angegebenen Händler.

16 Kommentare

  1. habe mich sehr über diese Empfehlung gefreut. Endlich mal etwas anderes als diese ständigen 90PP Spanier.
    War dann aber nach Probieren sehr enttäuscht. Das können keine 93PP sein.
    Schmeckt flach und unausgegoren,dafür sind €10,- entschieden zu viel.

  2. die Tips des Weinlakais waren aus meiner Sicht bisher immer gut fundiert,
    allerdings ist die sich überschwengliche Beschreibung der
    Weine etwas irritierend . Sprachliche Zurückhaltung wie bei Eichelman wäre
    durchaus angebracht.
    Schade, dass die Empfehlungen ziemlich einseitig sind.
    Spätburgunder bzw. Pinot Noir sind nicht die Welt des
    Weinlakais

    In diesem sinn

  3. finde auch, dass es mal was anderes war als die inflationär bewerteten 90 punkte spanier. die scheint es wie sand am meer zu geben. habe mir 6 f. vom cercius bestellt und bereits eine getrunken. habe aufgrund der 93 punkte hohe erwartungen gehabt, die leider nicht erfüllt worden sind. flach und unausgegoren ist der wein ganz bestimmt nicht. gerade beim ersten schluck spürt man die „tolle extrasüsse“ besonders intensiv. eine wuchtbrumme ist er trotz der 15% alc. tatsächlich nicht. die blumige weinsprache des weinlakais behersche ich nicht. fazit: mir hat er gutgeschmeckt, ich würde ihm 90 punkte zugestehen und einen preis in der region von 8,– euro für angemessen halten. trotzdem eine gute empfehlung.
    ps.: den kommentar von heinrich versteh ich nicht, und wer ist eichelman?

  4. Hallo Freunde,

    habe den aktuellen Tip auch probiert und ein 6er Paket bestellt.
    Die Lieferung von der Fa. Kerler erfolgte schnell und tadellos.
    Leider hat mir die erste Flasche nicht so gut geschmeckt. Schon der
    billige Plastikstöpsel passt m. E. nicht zu einem 10 Euro Wein.
    Die Wertung von 93 Parker-Punkten kann ich dzt. nicht nachvollziehen.
    Der Wein ist nicht schlecht – aber bewegt sich für meinen Geschmack
    eher um die 85 Punkte. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass
    ich meine erste Flasche aus Neugierde bereits einen Tag nach der
    Lieferung probiert habe.

  5. moechte hier doch kurz eine kleine lanze fuer den wein brechen. Zugegeben – 93 punkte haette ich ihm auch nicht gegeben, aber abseits der punkte finde ich den wein fuer den preis absolut ok. Er ist wirklich sueffig, bestimmt nicht langweilig und auch kein „eichenmonster“mit wuchtigen tanninen. Ich finde den wein toll zu trinken und aufgrund der wirklich schoenen flasche ideal als geschenk – gerade auch fuer leute, die sich sonst nicht so viel aus wein machen. Danke fuer den tipp!

  6. @jochen
    Schon probiert?

    @ ohz
    Da habe ich natürlich eine andere Meinung 🙂 Vielleicht gönnen Sie dem Wein testweise ein paar Stündchen Luft!? Macht oft einen Riesenunterschied.

    @Heinrich
    Nun, Eichelmann ist Eichelmann und der Weinlakai ist der Weinlakai. Nicht nur habe ich einen anderen Schreibstil, auch mein Konzept ist ein anderes. Und das ist auch gut so. Die von mir vorgestellten Wein müssen immer ein herausragendes Preis-/Genussverhältnis haben. Ich liebe Pinot sehr, vielleicht sogar mehr als alle anderen Rebsorten, doch ist es sehr schwer einen Wein zu finden, der zu einem günstigen Preis beeindruckende Qualität bietet. Dass dies aber nicht unmöglich ist, beweisen meine in Vergangenheit zahlreichen Empfehlungen eines Pinot Noirs bzw. Spätburgunders.

    @Benedikt
    Über Punkte lässt sich endlos philosophieren. Auch wenn sie sehr verbindlich wirken, so wurden sie doch von einem Menschen mit individueller Empfindung vergeben. Ich persönlich hätte sicher auch keine 93 Punkte gegeben, doch ist der Wein aus meiner Sicht trotzdem für 10,- EUR ein absoluter Brecher.

    @Schwabe
    Zum Thema „billiger Plastikstöpsel“: 1. Diese Korken sind alles andere als billig 2. Der Cercius ist sicher nicht dafür gedacht 20 Jahre oder länger gelagert zu werden, so ist das Risiko nicht wirklich existent, dass der Korken das Alterungsverhalten negativ beeinflusst und 3. Diese Art von Korken haben einen Riesenvorteil, den ich unwahrscheinlich schätze: KEINE KORKFEHLER, NEVER EVER!

    @madeirafreak
    Genau 🙂 Danke auch.

  7. Hallo,

    für meinen Geschmack ein schöner Wein, der durchaus für eine Hauptrichtung im Cote du Rhone-Bereich steht. Die Kombination von Grenache und Syrah (häufig zusätzlich Mourvedre und Cinsault) bürgt meist für ein Aromenspektrum, das mit sehr zusagt: Dazu gehört dieses feine Pflaumenaroma mit einer „erdigen“ oder auch „würzigen“ Begleitung. Tief berührend wird es dann, wenn klare Fruchtaromen (Kirschen, Brombeeren etc.) sich dazu gesellen, der Wein also nicht zu „scharf“ oder „pfeffrig“ schmeckt. Und die sog. Extraktsüsse gibt den südlichen Rhoneweinen den Kick; ich verbinde diese Geschmacksrichtung mit Samtigkeit.

    Viel von dem hat der Cercius. Er ist mir am Gaumen allerdings zu „heiß“, d.h. unmittelbar nach dem Schlürfen ist er eher robust als fein. Aber dann kommt der Nachklang! Phantastisch! Der Wein mnudet plötzlich fruchtig, jedenfalls wird er filigraner, und zwar sehr lange Zeit. Der Mittelteil ist mir zu „scharf“, der Nachklang wunderbar. Ich finde den Wein komplex, was für mich ein Qualitätsmerkmal ist. Die beschriebenen Süssholznoten habe ich allerdings vermisst. Cassis war im Nachhal ganz deutlich.

    Die 93-Parker-Punkte sind eine starke Ansage – gewiss. Doch sind sie im Ergebnis für meine Wahrnehmung o.K. Ohnehin sollten solche Bewertungen allenfalls als Hinweis gesehen werden. Es ist schon nötig, „sich selbst zu finden“. Wer die Gesshmacksrichtung der südlichen Rhoneweine – so ich diese überhaupt einigermaßen getroffen habe – mag, ist mit diesem Wein für den Preis m.E. sehr gut bedient.

    Nebenbei bemerkt ist für diesen Wein eine Trinktemperatur von etwa 16° sehr angeraten, und auch ein bisschen Luft kann der noch gut vertragen (d.h. nach dem Öffnen die „Schulter“ der Flasche in das Glas gießen und eine Stunde warten).

    Ein interessanter Wein, zumal ohne Holz (dafür in Beton) ausgebaut. Danke, Weinlakai, für diese Empfehlung

  8. Hallo,
    den Wein gibt es aktuell beim Weinhandel Scholzen für 7,95,– (ab 12 Flaschen versandkostenfrei)
    Vielen Dank an den „Weinlakai“ für seine meist sehr empfehlenswerten Weine !
    Ich wurde bisher noch nicht entäuscht, weiter so !
    Gruß Billibu

  9. Danke für die Empfehlung! Der Wein ist wirklich klasse und die Flasche ist auch noch richtig hübsch, was ja auch nie was schlechtes ist 😉
    Dank an den großartigen Weinlakai!

  10. Vielen Dank für diese Empfehlung, super bouquet und sehr lecker! Sobald der Wein etwas länger als 30 min Sauerstoff bekommt ändert sich der Duft sowie der Geschmack immens.
    Ich empfehle den Wein nicht zu lange zu lüften 😉

  11. Hallo,
    ersmal vielen Dank für diesen Tipp, der Cercius ist wirklich ein toller Wein. Im Bereich der Rhone gibt es wirklich viele gute Weine, aber der Cercius ist zumal als Biowein eine Ausnahme. Dieser Wein macht viel Spaß und kann zu allen Anlässen getrunken werden. Ich habe bis jetzt Bordeaux Weine getrunken und muß sagen das ich von den Rhoneweinen begeistert bin, zumal die guten Weine aus dem Bordeaux bald nicht mehr bezahlbar sind.

  12. Habe gerade nochmal 18 Flaschen vom Weinhandel für 7,95 € erhalten.
    Mein Vorrat ist bald aufgebraucht und bei dem Preis ist der Wein genial.

  13. Mir stellt sich zwangsläufig die Frage, wieso Herr Parker sich persönlich in dieser Preisklasse aufhalten sollte und falls dem wirklich so sein sollte, was für eine Flasche er da verkostet hat.

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