Ein Argentinier mit Verwöhnaroma!

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2011 O. Fournier Urban Uco (Rotwein, Argentinien)

War die vorletzte Empfehlung ein feiner Bordeaux und die vergangene eine südafrikanische Fruchtbombe, so ist heutiges TempranilloMalbec-Cuvée namens Urban Uco die Schnittmenge beider Stilistiken. Die Trauben für den Wein wachsen auf 1.100 Metern Höhe und das dort herrschende Klima liefert ideale Bedingungen: Warme Temperaturen tagsüber sorgen für eine gute Reife bzw. schöne Frucht und die kühlen Nachttemperaturen bewahren die Säurestruktur und die damit verbundene Frische im Wein. Der Urban Uco ist zwar dennoch eindeutig „neue Welt“ und überzeugt hauptsächlich durch seine schöne Frucht, doch bietet er eben auch jede Menge Finesse. Sein Preis-/Leistungsverhältnis ist unfassbar gut und Jay Miller vom Wine Advocate meint: „This stunning overachiever may be the finest value in my Argentina tastings. Buy it by the case“.

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Die heutige Empfehlung stammt von der südlichen Erdhalbkugel und so wurden die Trauben für den 2011er Urban Uco bereits Ende März im argentinischen Mendoza-Gebiet geernet – genauer gesagt im südwestlich der Stadt Mendoza gelegenem Valle de Uco.

Hier scheint die Sonne 250 Tage im Jahr und so werden die Trauben wahrlich verwöhnt. Lediglich die geringe Niederschlagsmenge macht den Eingriff von Menschenhand notwendig; so werden praktisch alle Rebflächen künstlich bewässert.

Jose Manuel Ortega Fournier, der ebenfalls im spanischen Ribera del Duero und in Chile Wein produziert, etablierte den argentinischen Ableger seines Wein-Imperiums in 2006 und das futuristische Hauptgebäude des Weingutes wird von den Einheimischen nur „El Ufo“ genannt. Es „hockt“ in der umgebenden Natur tatsächlich wie ein soeben gelandetes Raumschiff.

Das Weingut versteht sich bei der Weinherstellung auf die Kombination aus traditionellen Prinzipien und modernen Vinifikationsmethoden. So werden die Trauben per Hand geerntet und in nur 18kg fassenden Behältern transportiert, um mögliche Quetschungen zu vermeiden. Zudem wird bei der Weinherstellung vollständig auf Pumpen verzichtet – der Wein wird lediglich mit Hilfe von Gravitation bewegt. So liegt z.B. der Fasskeller knapp 20 Meter unter der Erde, so dass der Wein „stressfrei“ in die Fässer gelangt.

Speaking of: Der Urban Uco wurde 3 Monate in kleinen Eichenfässern (französische und amerikanische Barriques) ausgebaut und danach auf die Flasche gefüllt. Nicht zuletzt durch diese Zeit im Holz wirkt der Wein besonders schön strukturiert, ohne etwas von der wunderbaren Fruchtaromatik einzubüßen.

Heutige Empfehlung ist blitzsauber gemacht und hat keine Ecken und Kanten. Es ist ein Wein, der solo getrunken genauso überzeugt, wie in Paarung mit einem guten Stück Fleisch. Zudem ist er durchaus sommertauglich, denn er ist nicht zu schwer und seine tolle Frucht begeistert auch an lauen Sommerabenden auf der Terrasse.

Der Urban Uco ist einmal wieder der eindrucksvolle Beweis dafür, dass man Supermarktweine getrost im Regal stehen lassen kann und für ähnliches Geld unwahrscheinlich gute und interessante Weine kaufen kann.

Ich empfehle allen Lesern den Rat von Jay Miller ernst zu nehmen und den Wein am besten gleich kistenweise zu kaufen. 570 Flaschen sind bei dem Händler sofort verfügbar, weitere Flaschen in der Nachlieferung. Wir haben es demnach wieder mit einer überschaubaren Menge zu tun und der Wein ist nirgendswo sonst zu diesem niedrigen Preis zu haben.

2011 O. Fournier Urban Uco (Rotwein, Argentinien)

Auge: Dunkles Rot.

Nase: Rauch, Brombeeren, Heidelbeeren, Kirschen, Pflaumen, Feigenmarmelade und Blumen.

Gaumen: Intensive Fruchtaromen, gute Tiefe und süße Tannine im langen Abgang.

Sonstiges: Besteht aus 50% Malbec und 50% Tempranillo. Enthält 14% Alkohol.

91 Punkte

(Quelle der Bewertung: Wine Advocate, Jay Miller, Dezember 2011)

Meine Einkaufsempfehlung:

Elvinjo

8,95 EUR/Fl.

(5,95 EUR Versandkosten, ab 75 EUR frei)

Achtung: Die sofort verfügbare Menge ist ausverkauft.Weitere Bestellungen sind möglich und werden Anfang Juni ausgeliefert.

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Stand: 15.05.2012

Der Weinlakai übernimmt keine Verantwortung für die angegebenen Händler.

4 Kommentare

  1. Hmmmmmmmmm – ist Jay Miller nicht der Typ, der von Pancho Campo zu vielen spanischen Weingütern gewuchtet worden ist, um für Parker positive Berichte zu schreiben. Herr Campo hat auf jeden Fall dafür Geld bekommen, ob auch Herr Miller dafür Geld bekommen hat, weiß man nicht. Aber ein Schelm, wer böses dabei denkt, dass die argentinische Filiale eines spanischen Weinguts von demselben Jay Miller die klassischen >90 Parker-Punkte bekommen hat.
    @Weinlakai – vielleicht gehen Sie bitte auf Ihre eigene Bewertung kurz ein, damit es nicht zu Missverständnissen kommt

  2. @Weinlakai – vielleicht gehen Sie bitte auf Ihre eigene Bewertung kurz ein, damit es nicht zu Missverständnissen kommt

  3. @ C. Kloss
    Jay Miller hin oder her. Der Wein hat für mich persönlich ebenfalls um die 90 Punkte. Stephen Tanzer, der mit Punkten sehr sparsam umgeht, hat dem Wein 88 Punkte gegeben und ihn als „very good value“ bezeichnet.
    Für diesen Preis einfach ein superguter Wein!

    Cheers
    Der Weinlakai

  4. Den Wein kenne ich, die Beschreibung vom Weinlakai passt gut. Ist aber eher ‚easy drinking‘ , was per se ja nichts Schlechtes bedeuten muss.

    Richtige Knaller sind aber vom gleichen Weingut der Beta-Cruz und der Alfa-Cruz, letzterer ein reiner Malbec, der erste ebenfalls eine Cuvee aus Malbec und Tempranillo. Natürlich befinden wir uns hier aber in einer anderen Preisklasse (den Beta gibt es für so ca 15-16 €, der Alfa kostet ca 25…).

    In Spanien/Ribera Del Duero hat Fournier übrigens ein Pendant zum Urban Uco, der ‚Einstiegs‘-Tempranillo ‚Urban Oak‘ ist auch ein klasse Wein mit ganz toller Tempranillo-Frucht, für um die 10 € zu bekommen.

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