2016 Château Les Valentines blanc (Weißwein, Provence, Frankreich)
Nach einer etwas längeren Auszeit möchte ich heute einen Wein vorstellen, der es mehr als verdient hat das Weinlakai-Comeback zu begründen. Vor allem bei Weißweinen fällt meine Recherche besondere sorgfältig aus, da es diese Weingattung bei meinen Lesern schwerer hat als die roten Vertreter. Doch war mir bei dem Les Valentines Blanc sofort klar, dass ich einen ganz besonderen Wein im Glas habe. Nicht zuletzt, da ich solch einen Weißwein nicht in der Provence erwartet hätte. Es ist ein Wein voll attraktiver Frucht, der außerdem mit einem Säurespiel und einer Mineralität aufwartet wie man sie in Südfrankreich eigentlich nicht findet. Und das Ganze zu einem für den Weinlakai eingeräumten Sonderpreis (über -25%), der für die gebotene Qualität irre gut ist.
Neben den Vorlieben meiner Leser folge ich natürlich auch meinem eigenen Geschmack. Und hierbei einen Weißwein mit einem wirklich guten Preis-Genuss-Verhältnis aufzutun ist eine besondere Herausforderung. Denn der Wein darf aus meiner Sicht nicht zu fruchtbetont sein, er muss über ein gewisses Maß an Struktur verfügen – also nicht zu leicht und nichtssagend sein – und vor allem sollte seine Säurestruktur dem Wein Frische verleihen. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als einen Wein mit zu wenig Säure. Solche Exemplare wirken abgestanden und völlig ohne Spannung. Eine Ausprägung von Weißwein, die man deutlich häufiger antrifft als „zu saure“ Weine.
Als Faustformel gilt dabei: Je mehr Sonne die Trauben erhalten desto weniger Säure wird im fertigen Wein zu finden sein. Natürlich lässt sich das nicht verallgemeinern, da Faktoren wie Rebsorte, Erntezeitpunkt und Lage der Weinberge eine entscheidende Rolle spielen, doch wird ein australischer Riesling immer weniger (natürliche) Säure haben als einer aus dem Rheingau.
So stehen Weißweine aus Südfrankreich für mich nicht unbedingt für Mineralität und „Säure-Nerv“. Aber was hier auf dem Château Les Valentines auf die Flasche gezapft wurde ist mit gutem Grund der Top-Weißwein des Weinguts. Der Falstaff vergibt 91 Punkte und beschreibt ihn als „ein Wein mit Tiefe und hohem Spaßfaktor“. Ich persönlich sehe den Wein sogar bei 92–93 Punkte. In dieser Preisklasse geradezu unerhört.
[/caption]Auf dem Weingut Château Les Valentines sind Weine dieser Güte möglich, da das Mikroklima der 35 Hektar großen Rebfläche stark vom nahe gelegenen Mittelmeer geprägt ist und die Bodenbeschaffenheit extrem steinig ausfällt.
Das sind aber zunächst nur gute Voraussetzungen, nicht mehr. Es braucht dann schon den Willen und eine klare Zielsetzung der Eigentümer, um auch gute Weine zu produzieren. Personifiziert werden diese als Ehepaar Pons aus Paris, die ein florierendes Business hinter sich ließen, um mit dem Château Les Valentines von Anfang an auf Qualitätskurs zu gehen. So ist es wenig verwunderlich, dass das Weingut mittlerweile biozertifiziert ist und die Weine unter modernsten Voraussetzungen vinifiziert werden.
Der heute empfohlene Weißwein setzt zwar auf typische Rebsorten, doch stammen beispielsweise die 50% Ugni Blanc von 80 Jahre alten Rebstöcken. Das ist bei Rotweinen bereits selten anzutreffen, aber für Weißwein-Reben eine echte Rarität. Diese Reben produzieren altersbedingt nur noch sehr wenige Trauben. Diese haben es aber in sich, da alle Nährstoffe zwischen nur wenigen Beeren verteilt werden müssen und das langsame Wachstum für eine außergewöhnliche Konzentration sorgt.
Das Ergebnis ist ein Wein, der nur 5% der Gesamtproduktion des Weinguts ausmacht und in den umliegenden Sterne-Restaurants höchstes Ansehen genießt. Bis zuletzt war er noch nicht in Deutschland zu haben und nun schaffte es eine kleine Menge des hervorragenden 2016er nach Deutschland. Preislich sicherlich nicht auf Supermarkt-Niveau, doch bietet er mit einem Preis von 10 Euro einen fantastischen Gegenwert – auch im Vergleich zu deutschen Weißweinen.
Und diesen Vergleich muss der Valentines Blanc auch stilistisch nicht scheuen: Durch seine feine Säure und eine stark ausgeprägte Mineralität ist der Wein für mich eine Art französischer Riesling. Dabei sollte man unbedingt beachten, den Wein nicht zu kalt zu trinken. 8 bis 10 Grad Celsius sind optimal. Praktisch gesprochen reicht es völlig aus die Flasche nach dem Ausschenken nicht direkt wieder in den Kühlschrank zu verfrachten, sondern sie auch für das zweite Glas auf der Terrasse oder dem Balkon stehen zu lassen.
Der Wein ist nur in begrenzter Stückzahl erhältlich und auch der Sonderpreis von 10 Euro (regulärer Preis: 13,90 EUR) wird nicht für immer Bestand haben. Daher kann ich für die folgenden Sommerwochen keine ausdrücklichere Empfehlung aussprechen als heute. Mit anderen Worten: bunkern Sie sich diesen Sommertraum auf jeden Fall im Kühlschrank!
2016 Château Les Valentines blanc
(Weißwein, Provence, Frankreich)
Auge
Helles Strohgelb.
Nase
Aromatische Nase mit Zitrusanklängen, allen voran Grapefruit und Blutorange.Aber auch weiße Blumen und frische Kräuter.
Gaumen
Am Gaumen dann überraschend expressiv mit wunderbar blumigen Noten, Steinobst-Tönen und einer sehr präzisen Säure, die in harmonischem Zusammenspiel mit einer tollen Mineralik daherkommt. Super saftig, gut strukturiert und mit einem perfekten Maß an Säure ausgestattet.
Sonstiges
Besteht aus 50% Ugni Blanc, 30% Rolle (Vermentino) und 20% Clairette. Enthält 13% Alkohol. Bei 8 bis 10 Grad Celsius und bis 2021 zu genießen.
10,00 EUR (13,33 EUR/Liter, bis 6 Fl. 5,30 Versandkosten, ab 160 EUR frei Haus)
Ausverkauft, jetzt den Nachfolgejahrgang sichern (Vorverkauf)
Auch wenn ich meine Weinempfehlungen unabhängig recherchiere und sorgfältig auswähle, bin ich nach E-Commerce-Richtlinie 2000/31/EG sowie Telemediengesetz (TMG) und dem Rundfunkstaatsvertrag (RStV) dazu verpflichtet anzugeben, dass es sich bei dem angegebenen Link um Werbung handelt.
Ein Südfranzose mit Riesling-Qualitäten!
Aromatisch. Strukturvoll. Frisch. Bio.
2016 Château Les Valentines blanc (Weißwein, Provence, Frankreich)
Nach einer etwas längeren Auszeit möchte ich heute einen Wein vorstellen, der es mehr als verdient hat das Weinlakai-Comeback zu begründen. Vor allem bei Weißweinen fällt meine Recherche besondere sorgfältig aus, da es diese Weingattung bei meinen Lesern schwerer hat als die roten Vertreter. Doch war mir bei dem Les Valentines Blanc sofort klar, dass ich einen ganz besonderen Wein im Glas habe. Nicht zuletzt, da ich solch einen Weißwein nicht in der Provence erwartet hätte. Es ist ein Wein voll attraktiver Frucht, der außerdem mit einem Säurespiel und einer Mineralität aufwartet wie man sie in Südfrankreich eigentlich nicht findet. Und das Ganze zu einem für den Weinlakai eingeräumten Sonderpreis (über -25%), der für die gebotene Qualität irre gut ist.
Neben den Vorlieben meiner Leser folge ich natürlich auch meinem eigenen Geschmack. Und hierbei einen Weißwein mit einem wirklich guten Preis-Genuss-Verhältnis aufzutun ist eine besondere Herausforderung. Denn der Wein darf aus meiner Sicht nicht zu fruchtbetont sein, er muss über ein gewisses Maß an Struktur verfügen – also nicht zu leicht und nichtssagend sein – und vor allem sollte seine Säurestruktur dem Wein Frische verleihen. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als einen Wein mit zu wenig Säure. Solche Exemplare wirken abgestanden und völlig ohne Spannung. Eine Ausprägung von Weißwein, die man deutlich häufiger antrifft als „zu saure“ Weine.
Als Faustformel gilt dabei: Je mehr Sonne die Trauben erhalten desto weniger Säure wird im fertigen Wein zu finden sein. Natürlich lässt sich das nicht verallgemeinern, da Faktoren wie Rebsorte, Erntezeitpunkt und Lage der Weinberge eine entscheidende Rolle spielen, doch wird ein australischer Riesling immer weniger (natürliche) Säure haben als einer aus dem Rheingau.
So stehen Weißweine aus Südfrankreich für mich nicht unbedingt für Mineralität und „Säure-Nerv“. Aber was hier auf dem Château Les Valentines auf die Flasche gezapft wurde ist mit gutem Grund der Top-Weißwein des Weinguts. Der Falstaff vergibt 91 Punkte und beschreibt ihn als „ein Wein mit Tiefe und hohem Spaßfaktor“. Ich persönlich sehe den Wein sogar bei 92–93 Punkte. In dieser Preisklasse geradezu unerhört.
[/caption]Auf dem Weingut Château Les Valentines sind Weine dieser Güte möglich, da das Mikroklima der 35 Hektar großen Rebfläche stark vom nahe gelegenen Mittelmeer geprägt ist und die Bodenbeschaffenheit extrem steinig ausfällt.
Das sind aber zunächst nur gute Voraussetzungen, nicht mehr. Es braucht dann schon den Willen und eine klare Zielsetzung der Eigentümer, um auch gute Weine zu produzieren. Personifiziert werden diese als Ehepaar Pons aus Paris, die ein florierendes Business hinter sich ließen, um mit dem Château Les Valentines von Anfang an auf Qualitätskurs zu gehen. So ist es wenig verwunderlich, dass das Weingut mittlerweile biozertifiziert ist und die Weine unter modernsten Voraussetzungen vinifiziert werden.
Der heute empfohlene Weißwein setzt zwar auf typische Rebsorten, doch stammen beispielsweise die 50% Ugni Blanc von 80 Jahre alten Rebstöcken. Das ist bei Rotweinen bereits selten anzutreffen, aber für Weißwein-Reben eine echte Rarität. Diese Reben produzieren altersbedingt nur noch sehr wenige Trauben. Diese haben es aber in sich, da alle Nährstoffe zwischen nur wenigen Beeren verteilt werden müssen und das langsame Wachstum für eine außergewöhnliche Konzentration sorgt.
Das Ergebnis ist ein Wein, der nur 5% der Gesamtproduktion des Weinguts ausmacht und in den umliegenden Sterne-Restaurants höchstes Ansehen genießt. Bis zuletzt war er noch nicht in Deutschland zu haben und nun schaffte es eine kleine Menge des hervorragenden 2016er nach Deutschland. Preislich sicherlich nicht auf Supermarkt-Niveau, doch bietet er mit einem Preis von 10 Euro einen fantastischen Gegenwert – auch im Vergleich zu deutschen Weißweinen.
Und diesen Vergleich muss der Valentines Blanc auch stilistisch nicht scheuen: Durch seine feine Säure und eine stark ausgeprägte Mineralität ist der Wein für mich eine Art französischer Riesling. Dabei sollte man unbedingt beachten, den Wein nicht zu kalt zu trinken. 8 bis 10 Grad Celsius sind optimal. Praktisch gesprochen reicht es völlig aus die Flasche nach dem Ausschenken nicht direkt wieder in den Kühlschrank zu verfrachten, sondern sie auch für das zweite Glas auf der Terrasse oder dem Balkon stehen zu lassen.
Der Wein ist nur in begrenzter Stückzahl erhältlich und auch der Sonderpreis von 10 Euro (regulärer Preis: 13,90 EUR) wird nicht für immer Bestand haben. Daher kann ich für die folgenden Sommerwochen keine ausdrücklichere Empfehlung aussprechen als heute. Mit anderen Worten: bunkern Sie sich diesen Sommertraum auf jeden Fall im Kühlschrank!
(Weißwein, Provence, Frankreich)
Auge
Helles Strohgelb.
Nase
Aromatische Nase mit Zitrusanklängen, allen voran Grapefruit und Blutorange. Aber auch weiße Blumen und frische Kräuter.
Gaumen
Am Gaumen dann überraschend expressiv mit wunderbar blumigen Noten, Steinobst-Tönen und einer sehr präzisen Säure, die in harmonischem Zusammenspiel mit einer tollen Mineralik daherkommt. Super saftig, gut strukturiert und mit einem perfekten Maß an Säure ausgestattet.
Sonstiges
Besteht aus 50% Ugni Blanc, 30% Rolle (Vermentino) und 20% Clairette. Enthält 13% Alkohol. Bei 8 bis 10 Grad Celsius und bis 2021 zu genießen.
10,00 EUR
(13,33 EUR/Liter, bis 6 Fl. 5,30 Versandkosten, ab 160 EUR frei Haus)
Ausverkauft, jetzt den Nachfolgejahrgang sichern (Vorverkauf)
Auch wenn ich meine Weinempfehlungen unabhängig recherchiere und sorgfältig auswähle, bin ich nach E-Commerce-Richtlinie 2000/31/EG sowie Telemediengesetz (TMG) und dem Rundfunkstaatsvertrag (RStV) dazu verpflichtet anzugeben, dass es sich bei dem angegebenen Link um Werbung handelt.
WEINGUT FAKTEN
Ort /// La Londe Les Maures, Frankreich
Anbaugebiet /// Côtes de Provence La Londe
Rebfläche /// 35 Hektar
Gründungsjahr /// 1997
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