Doppelt hält besser!

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2008/2010 La Pèira en Damaisèla „Les Obriers de la Pèira“ (Rotwein, Languedoc-Roussillion, Frankreich)
Am kommenden Sonntag ist es genau vier Jahre her, dass ich den heutigen Wein schon einmal meinen Lesern vorstellte (hier nachzulesen). Damals war es der Jahrgang 2006 und heute möchte ich meinen Lesern gleich zwei Jahrgänge dieses Super-Weines ans Herz legen: 2008 und 2010. Ja, ein absolutes Novum beim Weinlakai, aber ich ergreife diesen ungewöhnlichen Schritt aus gutem Grund. Beide Weine sind für knapp über 10 EUR sensationell gut, jedoch aus unterschiedlichen Gründen.

Obriers

Viel zu häufig trinke ich Weine, die zu jung sind und noch Zeit in der Flasche benötigten, um wirklich zu glänzen. Da solche Weine trotzdem schon Spaß machen können, ist häufig die letzte Flasche ausgetrunken bevor das optimale „Trinkfenster“ erreicht ist.

So lernt man diese Weine nie wirklich kennen und das ist bei guten Exemplaren jammerschade.

Daher stelle ich meine Leser heute vor eine Wahl bzw. empfehle ich zwei Jahrgänge dieses Weines zu erwerben.

Zu der Qualität des Weines und seiner Herkunft habe ich bereits vor vier Jahren geschrieben, daher möchte ich mich heute auf den Vergleich der beiden Jahrgänge konzentrieren.

Mit dem 2008er „Les Obriers de la Pèira“ erhalten Sie einen Wein, der bereits herrlich reif wirkt und durch seine wunderbare Offenheit überzeugt. Der Wein ist aromatisch komplex und tiefgründig und lässt sich bereits sofort nach dem Öffnen genießen. Schon der Geruch ist eine echte Freude und am Gaumen besitzt der Wein ein tolle Eleganz, ganz ohne störende Tannine. Ein echter Spaßwein, jeder Schluck macht Freude.

Der 2010er hingegen ist wahrscheinlich der bessere Wein. Der Jahrgang war in Südfrankreich außergewöhnlich gut und dies merkt man dem Wein auch an. Er ist dichter, strukturierter und auch körperreicher als der 2008er. Zudem hat er eine wunderbare Mineralität.

Das Problem ist nur, er macht jetzt noch keinen wirklichen Spaß. Die Nase ist sehr verschlossen und selbst mit viel Luft muss man förmlich nach Aromen suchen. Am Gaumen ein ähnliches Bild: Sehr kraftvoll und im Abgang deutlich länger als der 08er, jedoch sind die Tannine noch etwas bitter und die Frucht hüllt sich noch fast gänzlich in Schweigen.

Zusammenfassend kann man sagen: Der 2008er „Les Obriers de la Pèira“ ist zum „Jetzttrinken“ bestens geeignet und bietet eine „instant gratification“. Nur wenn Sie über Geduld und/oder Entdeckertrieb verfügen, sollten Sie sich ebenfalls den 2010er in den Keller holen. Denn er verfügt über das Potential in 2-3 Jahren das Niveau des 2008er zu überflügeln. Und das will etwas heißen.

Meine Empfehlung ist aber die Weine unbedingt im Vergleich zu probieren. Es ist unglaublich spannend zu erfahren, wie unterschiedlich verschiedene Jahrgänge sein können. Die Rebsorten, der Boden und auch die Vinifizierung sind bei beiden Weinen identisch, so dass nur die Klimaverhältnisse des jeweiligen Jahres ihre Auswirkungen zeigen.

Über Erfahrungsberichte dieses „Selbstversuches“ würde ich mich in den Kommentaren sehr freuen. 

 

2008 La Pèira en Damaisèla „Les Obriers de la Pèira“ (Rotwein, Languedoc-Roussillion, Frankreich)

Auge: Dunkles Lila mit roten Reflexen.

Nase: An der Nase eine sehr offene Vielschichtigkeit von roten Beeren, Rauch, Gewürzen und Fleischerei-Gerüchen.

Gaumen: Wieder eine intensive Aromatik mit frischem, bereits sehr balanciertem Körper und einem feinen, unanstrengenden Abgang.

Sonstiges: Besteht aus 65% Cinsault and 35% Carignan. Bis 2014 zu trinken.

 

17,5 Punkte

 

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2008/2010 La Pèira en Damaisèla „Les Obriers de la Pèira“ (Rotwein, Languedoc-Roussillion, Frankreich)

Auge: Tintiges Lila mit roten Reflexen.

Nase: Noch wenig fruchtbetont mit schönen, mineralischen Noten und Gewürzen.

Gaumen: Sehr dicht und körperreich mit deutlichem Tannineindruck und einer tiefen Rauchigkeit. Leicht bitter im sehr langen Abgang.

Sonstiges: Besteht aus 65% Cinsault and 35% Carignan. Bis 2016 zu trinken. Unbedingt dekantieren.

 

17,5+ Punkte

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Stand: 22.02.2013

 

1 KOMMENTAR

  1. Sehr geehrter Herr Treppenhauer,

    ihre Empfehlung trifft es sehr gut, ich mach das auch so.

    Die Weine von La Pèira en Damaisèla sind ein einziger Traum.

    Absolut Empfehlenswert sind auch noch der „Las Flors“ u. „La Pèira“ vom selben Weingut.

    Auch wenn es dekadent klingt, aber selbst diese beiden Weine (30 bzw. 70 EUR) haben

    noch ein tolles Preis/Genuss Verhältnis. „Da hebst du ab in andere Sphären“.

    Jeder Tag ohne guten Wein ist (fast) ein verlorener Tag.

    In diesem Sinne, schöne Weingrüße aus Schwabing

    Siegi

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