Schwarzer Schiefer aus dem Priorat!

2011 Celler Cal Pla Mas d’en Compte „Schwarzer Schiefer” (Rotwein, Priorat, Spanien)

Das Weingut der heutigen Empfehlung ist zumindest für Priorat-Fans alles andere als ein Geheimtipp. Die Weine vom Celler Cal Pla wurden insbesondere von den US-Kollegen Parker&Co bereits reichlich mit Punkten überschüttet. Und das – zumindest in diesem Fall – völlig zu Recht. Trotz dieser Vorschusslorbeeren hat mich der 2011er „Schwarzer Schiefer“ überrascht: Eine solch hohe Qualität in Verbindung mit dem sehr moderaten Preis hatte ich aus dem Priorat noch nie im Glas. Und das alles inklusive einer hundertprozentigen Priorat-Typizität.

Weine aus dem Priorat haben in den letzten Jahren geradezu einen Boom erlebt. Lästiger Nebeneffekt ist mittlerweile ein Markt, der mit Priorat-Weinen übersäht ist, die entweder zu teuer und/oder zu schlecht sind.

So ist die heutige Empfehlung ein vom Aussterben bedrohtes Phänomen, das ich unbedingt an meine Leser weiterempfehlen möchte.

Priorat-Weine sind keine Leisetreter. Und auch der „Schwarze Schiefer“ bildet hier keine Ausnahme. An der Nase verstömt er den Duft von Gewürzen, Räucherfleisch und einer gehörigen Portion „Mon Chéri“.

Am Gaumen setzen sich dann diese dunklen, ja, ich möchte fast sagen, „katholischen“ Aromen fort und auch der süßlich wirkende Alkoholeindruck ist nicht wegzudiskutieren. Zudem macht sich die namensgebende Mineralität in Form von Schiefertönen deutlich  bemerkbar.

Der Wein beansprucht volle Aufmerksamkeit und lässt sich nicht mal eben so „nebenher“ süppeln. Wer also einen feingliedrigen Wein mit viel Sanftheit und Eleganz sucht, ist hier mit offenem Visier in die Gegenrichtung unterwegs.

Das wiklich Tolle an heutiger Empfehlung aber ist die Tatsache, dass der Wein bei all diesen extrovertierten Eigenschaften zu keinem Zeitpunkt anstrengend wirkt. Alles scheint wohl integriert und es gibt keine störenden Ecken und Kanten.

Für diese Güte ist nicht zuletzt das hochwertige Ausgangsmaterial des Weines. Die Trauben stammen von bis zu 80 Jahre alten Reben, die auf bis zu 500 Metern Höhe gedeihen.

Die Lese erfolgt selbstverständlich per Hand und der Wein wird am Ende des Vinifikationsprozesses 12 Monate in kleinen Eichenfässern ausgebaut.

So stammen einige der angesprochenen Aromaeindrücke sicher von diesem Holzausbau, doch werden sie mit der Fruchtcharakteristik des Weines so wunderbar verwoben, dass sich nie der Eindruck von „neuem Holz“ aufdrängt.

Stilistisch passt der „Schwarze Schiefer“ im Übrigen bestens in die Jahreszeit. Er tröstet über die nasskalten Tage hinweg und öffnet aromatisch betrachtet bereits ein kleines Türchen in Richtung Weinhachtszeit.

Der empfohlene Händler bietet den Wein deutlich unter Marktpreis an und so macht man mit der Anschaffung von ein paar Fläschchen aber auch rein gar nichts falsch.

2011 Celler Cal Pla Mas d’en Compte „Schwarzer Schiefer” (Rotwein, Priorat, Spanien)

Auge: Undurchsichtiges Rubinrot.

Nase: Kirschen, Johannisbeeren, Gewürze, Rauch, Lakritz und mineralische Töne.

Gaumen: Kraftvoll, aber dennoch geschmeidig. Die Eindrücke der Nase finden Fortsetzung und werden durch Zartbitterschokolade und Sternanis ergänzt. Der Abgang ist sehr „clean“ mit einem feinen Tannineindruck.

Sonstiges: Besteht aus 60% Grenache und 40% Carignan. 14% Alkohol. Bis mindestens 2020 zu lagern.

Meine Einkaufsempfehlung:

Silkes Weinkeller

11,90 EUR/Fl.

(5,40 EUR Versandkosten, ab 120 EUR versandkostenfrei!)

Stand: 08.11.2013

Weder der Weinlakai noch der WeinWisser sind im Handel tätig noch erhalten sie für Kaufempfehlungen irgendwelche Vorteile.