Ein sommerliches Mitbringsel!
2015 Finca Montepedroso Rueda Verdejo (Weißwein, Rueda, Spanien)
Vor ziemlich genau zwei Wochen führte mich eine Pressereise in die spanische Weinregion Rueda (siehe auch Fotogalerie). In dieser 200 Kilometer nordwestlich von Madrid gelegenen Region werden aus der authochthonen Rebsorte Verdejo die beliebtesten Weißweine Spaniens produziert. So wollte ich diesen Trip natürlich nutzen, um für meine Leser einen besonders guten Verdejo aufzutun. Als ich dann bei der Finca Montepedroso an einer Vertikal-Verkostung (2010 bis 2015) teilnehmen durfte, stellte ich zwei Dinge fest: Zum einen hat Verdejo – trotz moderater Säure – ein erstaunliches Alterungspotenzial, denn selbst der 2010er war alles andere als „hinüber“. Zum anderen wurde mir klar, dass auch im Rueda der Ausnahmejahrgang 2015 hervorragende Weine hat entstehen lassen. So war es der Verdejo der Finca Montepedroso aus eben diesem Jahr, der mich nachhaltig begeisterte. Sein tolles Aroma besitzt neben einer schönen Frucht auch dezente Kräuternoten, die typisch für Verdejo sind, aber nur noch selten in dieser Qualität anzutreffen sind. Und der Preis stellt einmal mehr unter Beweis, dass aus Spanien die Weine mit dem besten Preis-/Genussverhältnis stammen.
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Verdejo im Allgemeinen und der heute empfohlene Montepedroso im Speziellen liefert für mich ein überzeugendes Gesamtpaket: Er hat eine aromatische Frucht, die durch die Anis- und Fenchelnoten an Komplexität gewinnt. Sein Säuregehalt fällt vergleichsweise gering aus und trotzdem besitzt der Wein eine gute Frische.
Als Essensbegleiter eignet er sich hervorragend, denn seine Struktur hält auch kräftigeren Speisen wunderbar stand (Stichwort Tapas!). Mit 12,5% Alc. Vol. zudem durchaus moderat ausgestattet.
Die meisten Weinberge in der D.O. Rueda liegen auf mindestens 600 Meter, viele sogar höher als 800 Meter. Diese Tatsache bietet insbesondere für Weißweine hervorragende Voraussetzungen: Trotz der warmen Temperaturen am Tage, kühlt es in der Nacht extrem ab. Dies hat zur Folge, dass die Rebstöcke praktisch vollständig ihre Tätigkeit einstellen und so die Trauben ihre Säure bewahren.
Der Weinbau der Gegend hat sich weitestgehend dem Verdejo verschrieben, aber es wird auch Sauvignon Blanc und Viura (auch als Macabeo bekannt) angebaut. Diese werden hauptsächlich als Verschnittweine eingesetzt, denn ein als „Rueda Verdejo“ klassifizierter Wein darf 15% anderer, zugelassener Rebsorten enthalten. Die geringere Qualitätsstufe, einfach „Rueda“ genannt, muss sogar nur noch 50% Verdejo enthalten-
Und auch wenn der Montepedroso eine Ausnahme bildet: Aufgrund der hohen Nachfrage entstehen in der D.O. Rueda natürlich auch Massenweine. Anders könnte die enorme Nachfrage aus dem Inland gar nicht gestillt werden. 80 Million Flaschen werden hier aus einer Gesamtrebfläche von 13.000 Hektar produziert.
Interessanterweise ist das Durchschnitts-Niveau trotzdem recht hoch. Auch die Verdejo von Großproduzenten sind in der Regel sauber gemacht und geben vor allem als Essensbegleiter eine gute Figur ab. So z.B. auch der millionenfach produzierte Marktführer Spaniens mit dem deutschen Namen „Blume“ von dem Weingut Pagos del Rey.
Das einzige Problem besteht meiner Meinung nach in dem etwas zu selbstverständlichen Einsatz von sogenannten Aromahefen. Hefe braucht es in der Weinherstellung immer, denn nur so kann im Traubenmost die alkoholische Gärung anlaufen. Doch diese speziell gezüchteten Hefen lassen ganz genau definierte Aromen in dem Wein entstehen – ganz auf dem Markt ausgerichtet.
So gibt es sehr viele Verdejo mit etwas zu intensiven Aromen von tropischen Früchten und zum Beispiel Ananas. Diese Weine sind nicht per se schlecht, doch fehlt ihnen der typische Charakter der Rebsorte Verdejo.
Daher war es für mich sehr wichtig einen Wein zu finden, der nicht nur besonders gut ist, sondern auch die Rebsorte richtig portraitiert. Mit dem Monetpredroso wurde ich fündig, denn für ihn kommen keine Aromahefen zum Einsatz, sondern natürliche Hefen aus der direkten Umgebung.
Das Resultat ist ein Wein, der zwar auch sehr fruchtbetont daher kommt und auch etwas „tropisches“ besitzt, doch überzeugt er vor allem durch seine charmanten Kräuternoten. In dieser Form findet man sie nur in einem Verdejo. Genau das liebe ich an Wein so: Das Entdecken und Kennenlernen von Rebsorten und ihrer Typizität.
Eine Reise in die Gegend südlich des Flusses Duero ist jedem Weinliebhaber zu empfehlen. Nicht nur aufgrund der tollen Weine, sondern auch wegen der kulinarischen Highlights und den kulturellen Sehenswürdigkeiten (siehe auch Fotogalerie).
Zudem kann man auf einer solchen Reise gleich zwei vinophilen Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wenn man sich beispielsweise in dem sehenswerten Valladolid einquartiert, lässt sich auch das weltbekannte Rotwein-Gebiet Ribera del Duero völlig unproblematisch erreichen.
2015 Finca Montepedroso Verdejo (Weißwein, Rueda, Spanien)
Auge: Helles Goldgelb.
Nase: Feine Noten von tropischen Früchten, vor allem aber Pfirsich, Birne und etwas Anis. Neben der aromatischen Frucht auch viele kräuterige Anklänge sowie etwas steinig-mineralisches.
Gaumen: Am Gaumen mit guter Struktur und sehr moderater, wenn auch frischer Säure. Wieder treten Kräuternoten in den Vordergrund, allen voran Anis und Fenchel. Im Abgang auch wieder Fruchtnoten und eine schöne Mineralität.
Sonstiges: Besteht aus 100% Verdejo. Enthält 12,5% Alkohol. Bis 2018 zu trinken.
8,95 EUR/Fl.
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Auslieferung ab 23.06.2016
(6,95 EUR Versand, ab 12 Fl. oder 130 EUR frei)
Stand: 06.06.2016
Den gibt es hier für 6,50 und ab 12 Flaschen versandkostenfrei:
http://www.weinpalais.com/Suchergebnisse.html?searchterm=montepedroso